OZEANIEN/AUSTRALIEN - Gefängnispastoral: Haft soll nicht nur als Strafe sondern auch als Möglichkeit zur Rehabilitation verstanden werden

Montag, 19 September 2005

Canberra (Fidesdienst) - Der Tag der Sozialen Gerechtigkeit, den die katholische Kirche in Australien am kommenden 25. September begeht, soll für die Katholiken des Landes nicht nur Anlass zum Nachdenken sein, sondern auch Gelegenheit zur konkreten Solidarität mit Menschen die einsam, verzweifelt oder fern von Gott sind. Dies wünschte sich der Weihbischof von Canberra-Goulburn, Patrick Power, im Vorfeld des Tages im Rahmen der Vorbereitungen.
Weihbischof Power erwähnte in diesem Zusammenhang insbesondere auch die Gefängnispastoral und zitierte dabei das Matthäusevangelium, in dem es heißt: „Ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen“ (vgl. Mt 25, 31-46).
Der Bischof erinnerte daran, dass nach offiziellen Angaben die Zahl der Inhaftierten in Australien steigt und wünschte sich eine entsprechende christliche Antwort auf dieses Phänomen. An erster Stelle, so der Bischof, sollte man daran erinnern, dass die Haft nicht die einzige Antwort oder Gegenmaßnahme bei Verbrechen ist. Vor allem müsse es vorbeugende Maßnahmen geben, insbesondere unter jungen Menschen, und zwar durch eine entsprechende Erziehung und Hinführung zum bürgerlichen Werten.
Außerdem dürfe man die Justiz nicht nur als „Strafe“ betrachten, sondern als einen Weg der Rehabilitation, der jeder Person die Möglichkeit gebe, das eigene Verhalten zu korrigieren, ein neues Leben zu beginnen und sich wieder in das soziale Gefüge einzugliedern. Nach Ansicht des Weihbischofs hat eine solche Rehabilitation gute Erfolgschancen und ist im Vergleich zur herkömmlichen Haft um vieles wirksamer.
Zum Tag der Sozialen Gerechtigkeit veröffentlichte die katholische Kirche in Australien auch ein Dokument mit dem Titel „Jesus Christus, Licht der Welt: Das Evangelium heute leben“, in dessen Mittelpunkt die christliche Solidarität steht.
Der Ausschuss für Soziales der katholischen Bischöfe in Australien lies die Verlautbarung in allen Pfarreien, Diözesen, Bewegungen und katholischen Instituten verteilen und organisiert diesem Zusammenhang eine Reihe von Aufklärungsveranstaltungen, bei denen auch konkrete Spenden für besonders gefährdete und ausgegrenzte Gruppen gesammelt werden. (PA) (Fidesdienst, 19/09/2005 - 30 Zeilen, 308 Worte)


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