AFRIKA/SUDAN - Versöhnung nach den Jahren des Bürgerkriegs: Ein Programm des Jesuit Refugee Service für sudanesische Flüchtlinge

Mittwoch, 11 Mai 2005

Khartum (Fidesdienst) - Durch die Erziehung zum Frieden soll den Flüchtlingen die Rückkehr in ihr Heimatland erleichtert werden. Dies ist das Ziel eines Programms des Flüchtlingshilfswerks der Jesuiten „Jesuit Refugee Service“ (JRS) für Flüchtlinge in den Aufnahmelagern im Südsudan und in Norduganda, wo Tausende sudanesische Flüchtlinge vor dem Bürgerkrieg Zuflucht suchten, der dieses Jahr mit der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen Khartum und der Guerillabewegung SPLA (Sudanesische Befreiungsarmee) zu ende ging. Mit dem Ende des Kriegs bietet sich den Flüchtlingen die Möglichkeit der Rückkehr in die Heimat, wo sie jedoch eine sowohl unter materiellen aus auch unter spirituellen Gesichtspunkten schwierige Situation erwartet.
„Das Programm der Friedenserziehung soll vor allem die Integration der Rückkehrer in die Heimatdörfer erleichtern“, so Yaba Dario, ein aus Olikwi im Südsudan stammender Erzieher, der an dem Programm des JRS teilnimmt. Im Rahmen des Projekts werden vor allem einheimische Erzieher eingesetzt, deren Ausbildung im April 2005 begann.
Die Notwendigkeit eines solchen Programms wird auch angesichts des zwischen den Flüchtlingen im Südsudan und in Norduganda bestehenden Misstrauens offensichtlich. Infolge von Spannungen zwischen den Flüchtlingen war es insbesondere in den Städten Kajokeji, Nimule und Lobone im Südsudan zu Episoden der Gewalt gekommen. Die Binnenflüchtlinge im Sudan betrachten die Rückkehrer aus Uganda als Verräter, die nicht am Befreiungskrieg teilgenommen haben, während die Rückkehrer, die Binnenflüchtlinge für die Ursache ihres Lebens im Exil betrachten. (LM) (Fidesdienst, 11/05/2005 - 22 Zeilen, 236 Worte)


Teilen: