AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Zivilbevölkerung befindet sich im Kreuzfeuer“. Bericht des Netzwerks humanitärer Hilfsorganisationen in Zentralafrika zur Situation im Osten des Kongo

Freitag, 22 April 2005

Bukavu (Fidesdienst) - Die Zivilbevölkerung befindet sich im Kreuzfeuer, sie wird erpresst und muss die Gewalt bewaffneter Gruppen und auch derjenigen, die sie eigentlich schützen sollte, über sich ergehen lassen. Dies beklagt die EURAC, ein europäisches Netwerk der in Zentralafrika tätigen Hilfswerke, in einer Mitteilung zur Situation im Südkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo, wo es seit Jahren einheimische und ausländische Truppen agieren.
Am schwierigsten sei die Situation in Walungu, wo Vergewaltigungen, Morde, Entführungen und Plünderung durch bewaffnete Gruppen aus Ruanda zugenommen haben, seit die MONUC (Mission der Vereinten Nationen im Kongo) und die kongolesische Regierung Ende 2004 damit begannen mit militärischen Operationen den Rückzug der ausländischen Gruppen durchzusetzen. Die Bevölkerung leide aber auch unter dem erpresserischen Vorgehen kongolesischer Soldaten der Regierungsstreitkräfte der Demokratischen Republik Kongo. In vielen Fällen seien humanitäre Hilfsmittel, die für rund 55.000 Vertriebene in der Region zur Verfügung gestellt wurden, von ruandischen Milizionären oder kongolesischen Soldaten geplündert worden.
Nach Angaben von EURAC, „ist die Erklärung der ruandischen Rebellen vom 31. März dieses Jahres, die durch die Vermittlungstätigkeit der kirchlichen Gemeinschaft Sant’Egidio erwirkt werden konnte, Anlass zur Hoffung auf eine friedliche Lösung und auf einen Rückzug der Rebellen.“ „Das internationale Begleitungskomitee für die Übergangszeit, die MONUC und der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen, die diese Erklärung begrüßen, werden umgehende Maßnahmen zur ergreifen und die Milizionäre zum Rückzug in die Übergangslager überzeugen müssen“, heißt es in der Mitteilung.
In der EURAC schließen sich humanitäre Hilfswerke aus insgesamt 11 Ländern zusammen (Deutschland, Belgien, Dänemark, Spanien, Frankreich, Italien, Norwegen, Niederlande, Großbritannien, Schweden und Schweiz), die in Zentralafrika im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Unterstützung tätig sind. (LM) (Fidesdienst, 22/04/2005 - 27 Zeilen, 284 Worte)


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