Hongkong (Fidesdienst) – Caritas Hongkong wird Nordkorea weiterhin mit humanitären Hilfen versorgen und sich auf der koreanischen Halbinsel für Frieden und Versöhnung einsetzen: dies geht aus einem Spendenaufruf hervor, der bei der jüngsten Generalversammlung von Caritas Internationalis, die am 12. Juli zu Ende ging, einstimmig angenommen wurde. Caritas Hongkong hat seit 1995 die Federführung des Hilfsprogramms in Nordkorea im Auftrag des weltweiten Caritas-Netzwerks und lanciert seither alljährlich einen Spendenaufruf zur Finanzierung von humanitärer Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Dieses Jahr sollen in Nordkorea vor allem Lebensmittelhilfen, medizinische Interventionen und Landwirtschaftsprogramme durchgeführt werden, weshalb in der Zeit von April 2003 bis März 2004 insgesamt 2,6 Millionen Dollar gesammelt werden sollen.
Die gebürtige Schweizerin Kathi Zellweger, die bei Caritas Hongkong als Direktorin für internationale Zusammenarbeit tätig ist und die Hilfsprogramme in Nordkorea persönlich betreut, erklärt gegenüber dem Fidesdienst: „Dies ist der geplante Weg und wir freuen uns, dass wir ihn beschreiten dürfen. Die humanitären Hilfsprogramme dauern nun bereits seit 8 Jahren und die Regierungsbehörden haben volles Vertrauen in uns. Außerdem versuchen wir auch eine Brückenfunktion zwischen Nord- und Südkorea auszuüben, indem wir auch Treffen zwischen Caritas-Mitarbeitern aus Süd- und Nordkorea organisieren. Obschon sich die ganze Welt auf eine militärische Eskalation vorzubereiten scheint, ist Caritas der Ansicht, dass Waffen nicht die richtige Lösung sind: wir glauben an den Dialog und an Verhandlungen und wir werden uns in diesem Sinne engagieren.“
Frau Zellweger betont, dass „humanitären Hilfen manchmal politisiert werden“, wobei „Caritas jedoch für niemanden Partei ergreift und sich nur des Schicksals der Menschen annimmt“. „Wir arbeiten partnerschaftlich mit den örtlichen Behörden und internationalen Organisationen zusammen“, unterstreicht sie.
Nordkorea befindet sich derzeit in einer Übergangsphase von einem sozialistischen Plan- und Versorgungssystem zu einem System, in dem die Menschen sich selbst versorgen müssen und nur noch geringe Zuschüsse vom Staat erhalten. Kathi Zellweger hat Nordkorea zuletzt im April besucht und wird im August wieder in das Land reisen. „Externes Eingreifen ist in diesem Moment von ausschlaggebender Bedeutung. Mit ihrem Appell möchte Caritas bis zum März 2004 insgesamt 2,6 Millionen Dollar sammeln, mit denen Projekte in 9 nordkoreanischen Provinzen durchgeführt werden sollen. Es handelt sich dabei um die ärmsten Provinzen des Landes an der Ostküste des Landes, in denen insgesamt rund 8 Millionen Menschen wohnen: Nord- und Südpjöngjang, Nord- und Südhwanghae, Kangwon, Nord-und Südhamgyong, Ryanggang und Chagang. Dabei werden vor allem die schwächsten Bevölkerungsgruppen unterstützt, vor allem Kinder, Frauen und Senioren, für die Lebensmittelhilfen und medizinische Grundversorgung bereitgestellt werden. Für Jugendliche und Männer werden Kurse organisiert, die zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Techniken beitragen sollen“, sagt Frau Zellweger.
Das Hilfsprogramm der Caritas betrifft verschiedenen Sektoren: Lebensmittelhilfen, unter anderem für insgesamt über 8.000 Kinder in 39 nordkoreanischen Heimen; medizinische Interventionen, in deren Rahmen Medikamente, medizinische Hilfsmittel und Grundausstattungen für Krankenhäuser und Kliniken in Nordkorea zur Verfügung gestellt werden; Landwirtschaftsprogramme, mit denen zur Steigerung der lokalen Nahrungsproduktion beigetragen werden und die rund 2 Millionen Bauern entsprechend ausgebildet werden sollen.
Spenden können auf folgende Konten überwiesen werden:
Caritas-Hong Kong US $ - A/C No. 616-101094-106 - Fortis Bank Asia HK , 27/F, Fortis Bank Tower 77-79 Gloucester Road - Hong Kong - Swift Code: GEBA HK KW - Remark: North Korea
Caritas-Hong Kong EURO - A/C. No. 0010009-01-8 - Deutsche Bank (Asia) - 51/F, Cheung Kong Center - 2 Queen's Road Hong Kong - Remark: North Korea
(PA) (Fidesdienst, 16/7/2003 – 52 Zeilen, 562 Worte)