AFRIKA/GHANA - Internationales Hilfsprogramm zur Rehabilitation von Kindern, die auf dem Voltasee als Sklaven ausgebeutet werden

Mittwoch, 16 Februar 2005

Accra (Fidesdienst) - Weitere 114 Kinder konnten im Zentrum von Ghana im Rahmen eines Programms der Internationalen Organisation für Migranten (IOM) aus den Händen ihrer Ausbeuter befreit werden. Die Kinder waren Opfer skrupelloser Menschenhändler, die sie den Fischern in Yeji am Nordufer des Voltasees als Arbeitssklaven verkaufen. Die Kinder, die ausschließlich aus extrem armen Familien stammen, wurden von ihren Eltern für rund 170 Dollar an die Händler verkauft.
Nachdem sie zunächst zwei Wochen in einem Übergangszentrum in Yeji verbrachten, sind die Kinder derzeit in einem Camp der IOM in der nähre von Mankessim in der Landesmitte untergebracht, wo sie von Mitarbeitern der Hilfsorganisation und von Helfern der Regierung medizinische und psychologisch versorgt werden. Nach Abschluss eines Rehabilitationsprogramms werden die Kinder Ende April mit ihren Familien zusammengeführt, die im Rahmen des Programms ebenfalls betreut werden.
Insgesamt konnten bereits 544 von der IOM aus den Händen der Menschenhändler befreit und in ihre Familien zurückgeführt werden. Das Programm wird vom Bureau of Population, Refugees and Migration (PRM) des amerikanischen Außenministers finanziert. Nach ihrer Rückkehr in die Familien werden alle Kinder weiterhin im Rahmen von schulischen Programmen betreut.
Das Hilfsprogramm wird auch von Dorfältesten und Häuptlingen unterstützt, die oft als Mittler eintreten und mit den Fischern verhandeln, die die Kinder gekauft haben. Im Tauch gegen die Rückgabe der Kinder erhalten die Fischer eine Berufsausbildung zur Verbesserung ihrer Arbeitstechnik und Mikrokredite zur Förderung anderer Geschäftsinitiativen.
Die IOM versucht im Rahmen von weiteren Programmen auch die wirtschaftliche Situation armer Familien zu verbessern, damit diese sich nicht zum Verkauf der Kinder gezwungen sehen. Die meisten betroffenen Kinder sind zwischen 6 und 14 Jahre alt. Die Jungen werden beim Fischfang eingesetzt, während Mädchen als Köchinnen oder Bedienstete arbeiten müssen. Die Kinder müssen den ganzen Tag hart arbeiten und alles, was sie dafür bekommen, ist eine meist unzulängliche Mahlzeit. (LM) (Fidesdienst, 16/02/2005 - 31 Zeilen, 314 Worte)


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