VATIKAN - DIE LETZTEN SOLLEN DIE ERSTEN SEIN, GLOBALES UND LOKALES HANDELN SOLL ABGESTIMMT WERDEN; DAS HANDELN SOLL DEN PRINZIPIEN DER KIRCHLICHEN SOZIALLEHRE ENTSPRECHEN: NEUER AKTIONSPLAN VON CARITAS INTERNATIONALIS 2003-2007

Montag, 14 Juli 2003

Vatikanstadt (Fidesdienst) – Die kommenden vier Jahre werden von der Caritas Internationalis (CI), in der sich 154 karitative Verbände zusammenschließen, die in 198 Ländern tätig sind, viel Engagement fordern.
Der Aktionsplan der Caritas ist „sehr ehrgeizig und man wird sich anstrengen müssen, wenn man ihn umsetzen will, sowohl was menschliche als auch finanzielle Ressourcen anbelangt“, so der Generalsekretär von Caritas Internationalis, Duncan MacLaren. Im Aktionsplan werden die Prioritäten festgelegt, an denen sich das Vorgehen der Caritas ausrichten soll: die Letzten sollen die Ersten sein, globales und lokales Handeln soll abgestimmt werden, das Handeln soll den Prinzipien der kirchlichen Soziallehre entsprechen und die örtlichen Caritas-Verbände sollen den Vorgaben der Generalversammlung folgen.
In ihren Ämtern an der Spitze von Caritas Internationalis wurden Erzbischof Fouad El-Hage von Tripolis (Libanon) als Präsident und Duncan MacLaren als Generalsekretär bestätigt. Dem Führungsgremium gehören außer dem Claudette Habesch (Nahost und Nordafrika), Bischof Gregorio Rosa Chavez (Lateinamerika), Denis Vienot (Europa), Hilgton Deakin (Ozeanien); Geraldine Sicola (Nordamerika), Bischof Jacob Bosco Ntep (Afrika) und Bischof Lawrence Semanchit (Asien) an.
Fünf Hauptziele will CI in den kommenden vier Jahren weltweit verfolgen. Innerhalb der in Regionalforen unterteilten Konföderation soll ein größeres gemeinsames Bewusstsein für die wichtigsten Themen entstehen: Frieden und Versöhnung, Augenmerk für die Armen, Aids, Menschenrechte, Kommunikation zwischen den Kulturen. Dabei sollen die regionalen Zusammenschlüsse gestärkt werden, um ein effizienteres Arbeiten zu ermöglichen.
Außerdem will man die Projekte ausbauen und professioneller gestalten. Dabei soll weiterhin den schwächsten Gruppen (Kinder, junge Familien und Frauen) ein besonderes Augenmerk gewidmet werden.
Caritas Internationalis will sich auch verstärkt für die Förderung wirtschaftlicher Gerechtigkeit, Bekämpfung der Armut und Friedensarbeit engagieren. Zu diesem Zweck will man sich weiterhin mit entsprechenden Appellen zu den Problemen der weltweiten Armuts- und Hungerbekämpfung an internationale Einrichtungen wie die Welthandelsorganisation, FAO, Internationaler Währungsfonds, Weltbank, Vereinten Nationen wenden.
Zudem soll das partnerschaftliche Zusammenarbeiten mit Behörden, anderen Hilfsorganisationen und Ortskirchen gefördert werden und durch die Stärkung schwächere Verbände das interne Gleichgewicht zwischen den Mitgliedsorganisationen hergestellt und damit eine Verbesserung der Dienstleistungen gewährleistet werden.
In den Jahren von 1999 bis 2003 führte Caritas Internationalis zahlreiche Nothilfeprogramme in den Ländern Afrikas, Asiens, Europas, Lateinamerikas, im Nahen Osten und in Ozeanien durch. Allein 1999 konnten im Rahmen von 72 Spendenaufrufen Hilfen in Höhe von 83,9 Millionen Dollar gesammelt und bereitgestellt werden; 2000 wurden mit ebenso vielen Spendenaufrufen 66,8 Millionen Dollar gesammelt; 2001 wurden 66 Millionen Dollar für insgesamt 53 Nothilfeprogramme zur Verfügung gestellt; 2002 wurden mit 54 Spendenaufrufen 40 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt; die größten Projekte wurden 2003 in Eritrea, im Kongo und in Sri Lanka, im Irak, in Palästina und in Sierra Leone durchgeführt. Im Laufe der vergangenen 10 Jahre konnten auch in Nordkorea Hilfsprojekte durchgeführt werden, wo Caritas als erstes Hilfswerk nach der Öffnung der Grenzen durch Pjöngjang Anfang der 90iger Jahre jenseits des 38. Breitengrades tätig werden konnte. (PA) (Fidesdienst 14/7/2003 – 49 Zeilen, 492 Worte)


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