AMERIKA/KOLUMBIEN - „Mit friedlichen Mitteln zur Lösung der Probleme beitragen, die zum Verfall in der kolumbianischen Gesellschaft geführt haben“. Zielsetzungen eines internationalen Studienseminars mit drei Friedensnobelpreisträgern, 20 internationalen Experten und über 800 Teilnehmern

Mittwoch, 2 Februar 2005

Cali (Fidesdienst) - Vom 9. bis 12. Februar findet in den Räumlichkeiten der Universität „Javeriana“ in Cali (Kolumbien) ein Internationales Symposium zum Thema Gerechtigkeit und Frieden in Kolumbien statt. Die Veranstaltung wurde von der „Fundacion Paz y Bien“ in Zusammenarbeit mit der Stiftung Alvaralice, der Päpstlichen Universität „Javeriana“ und der „Corporacion Exelencia en la Justicia“ mit Unterstützung des USAID (Organisation der Vereinigten Staaten für Internationale Entwicklungszusammenarbeit) organisiert.
Wie die Veranstalter in einer Verlautbarung mitteilen, die dem Fidesdienst vorliegt, verfolgt das Studienseminar insbesondere folgende Zielsetzungen: das Suchen nach friedlichen Mitteln zur Lösung der Probleme, die zu einem Verfall in der kolumbianischen Bevölkerung geführt haben. Konfliktlösung nach dem Modell der wiedergutmachenden Justiz, die versucht, durch verbrecherische Handlungen verursachte Schäden durch Versöhnung und die Vergebung zwischen dem Opfer und den Angreifer durch die Vermittlung der Gemeinschaft zu beheben.
An dem Studienseminar werden zahlreiche kirchliche und weltliche Vertreter teilnehmen, darunter der kolumbische Präsident Álvaro Uribe Vélez, der Vorsitzende der Kolumbischen Bischofskonferenz Kardinal Pedro Rubiano, der stellvertretende Vorsitzende der Kommission für Nationale Versöhnung Mons. Luis Augusto Castro, der Hochkommissar für Frieden Dr. Luis Carlos Restrepo. Erwartet werden auch drei Friedensnobelpreisträger (Rigoberta Menchú, Erzbischof Desmond Tutu e José Ramos Horta) sowie über 20 Experten für internationale Konfliktlösung, darunter Daniel Pecaut, Decland Roche, Malcon Deas, Tokyo Sexwale, Salomón Lerner Febres, William Vendley, Renate Winter e Jean Zermatten und andere.
Am Rande des Symposiums wird am 9. Februar um 18.00 Uhr auf dem Antonius-Hügel in Cali auch ein ökumenisches und interreligiöses Gebet für den Frieden in Kolumbien stattfinden, das Erzbischof Tutu leiten wird. Daran werden auch zahlreiche islamische, anglikanischen, jüdische, buddhistische, und christliche Religionsvertreter sowie Vertreter der Indiovölker des Landes teilnehmen.
Im Rahmen der Veranstaltung ist auch eine Fotoausstellung mit dem Titel „Bilder gegen das Vergessen“ geplant, die im Museum „Tertulia“ in Cali stattfinden wird. Auf über 300 Fotos sind die schwierigen Momente in der Geschichte des Landes festgehalten. Dabei werden auch Bilder von den verschiedenen Gemeinden des Landes ausgestellt, die Opfer illegaler bewaffneter Gewalt wurden. Die Fotos zeigen die Farben des Krieges und der Hoffnung der Bewegungen, die sich für den Frieden einsetzen. Der Krieg soll ein Gesicht bekommen und einen Eindruck in der Erinnerung hinterlassen, der ein Bewusstsein entstehen lässt und zum Nachdenken anregt. Ziel ist es, daran zu erinnern, dass man sich stets für den Frieden engagieren muss und nicht zulassen darf, dass die Geschichte sich wiederholt.
Auf dem Programm stehen auch eine Reihe von Vorträgen und eine Vollversammlung zur Erörterung verschiedener Themen. Dabei ist auch eine Diskussionsrunde mit den Experten für internationale Friedensarbeit vorgesehen. Außerdem werden sich die Teilnehmer im Rahmen von Workshops und Diskussionsrunden mit konkreten Aspekten der verschiedenen Themenbereichen befassen. (RZ) (Fidesdienst, 02/02/2005 - 44 Zeilen, 468 Worte)


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