Vatikanstadt (Fidesdienst) - Der „Leitfaden zur Katholischen Mission 2005“ wurde Papst Johannes Paul II. von Kardinal Crescenzio Sepe, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, überreicht. Bei der Übergabe dankte der Papst für das Geschenk. Insbesondere dankte er auch allen, die an der Neufassung des Werkes mitgearbeitet haben.
Die letzte Ausgabe des Leitfadens zur katholischen Mission wurde 1989 veröffentlicht. Deshalb erschien eine Neuauflage mit aktuellen Daten zur Mission dringen notwendig. Mit der Herausgabe wurde der Generalprokurator der Steyler Missionare, P. Giancarlo Girardi SVD, betraut. Die Neuauflage des „Leitfadens zur katholischen Mission“ enthält Daten zum 31. Oktober 2004. Die neue Ausgabe des Nachschlagwerkes zur Mission sollte vor allem aktuelle Zahlen und Karten enthalten, die den Lesern des Leitfadens zu einem besseren Kennenlernen der Realität in den verschiedenen Ländern und Ortskirchen verhelfen.
Zahlreiche statistische Daten erläutern die vielfältige Situation in den zahlreichen Kirchsprengeln in aller Welt, die sich um die Glaubensverkündigung und die ganzheitliche menschliche Förderung bemühen. Ein besonderes Augenmerk gilt deshalb den Pastoralarbeitern und an erster Stelle den Bischöfen der verschiedenen Ortskirchen; außerdem werden Daten zum einheimischen Klerus aufgeführt, bei dem ein Anstieg verzeichnet wird, und zu den zahlreichen Missionaren, Ordensleuten und Laien, die als Mitarbeiter der Mission tätig sind. Kurze historische Anmerkungen zur Evangelisierung in den verschiedenen Ländern und zu den Ursprüngen der einzelnen Kirchen veranschaulichen, wenn auch auf das Wesentliche beschränkt, die Evangelisierungstätigkeit der Kirche im Laufe der Jahrhunderte bis zur heutigen Zeit.
In einer kurzen Einleitung werden die Rolle und die Tätigkeit des Missionsdikasteriums und der Päpstlichen Missionswerke erläutert. Die Lektüre des Leitfadens enthält auch zahlreiche Neuigkeiten zur Welt der „Missio ad gentes“.
Von 1989 bis 2004 wurden insgesamt 134 neue Kirchsprengel errichtet und 150 neu geordnet. Gegenwärtig unterstehen der Kongregation für die Evangelisierung der Völker insgesamt 1.069 Kirchsprengel, d. h. rund 30% aller Kirschsprengel der Weltkirche. Davon sind 180 Metropolitanerzdiözesen, 750 Diözesen, 1, Territorialabtei, 72 Apostolische Vikariate, 45 Apostolische Präfekturen, 4 Apostolische Administrationen, 11 Missionen „sui iuris“ und 6 Militärordinariate. Die meisten dieser Kirchsprengel befinden sich in Afrika (477), gefolgt von Asien (453), Amerika (80), Ozeanien (45) und Europa (14).
Aus den statistischen Daten gehen auch Informationen über den quantitativen Anteil und damit über die Tätigkeit der katholischen Kirche in den verschiedenen Missionsländern hervor. Von den insgesamt 2,85 Milliarden Einwohnern dieser Länder sind rund 200 Millionen getaufte Katholiken, d.h. 7,02%. Für die einzelnen Kontinente entsteht folgendes Bild zum Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung: 20,23% in Afrika, 56,88% in Amerika, 1,8% in Asien, 10,8% in Europa und 25,9% in Ozeanien.
Im Dienst der „Missio ad gentes“ sind rund 85.000 Priester tätig, davon 52.000 Diözesanpriester und 33.000 Ordenspriester. Insgesamt 27.000 dieser Priester arbeiten in Afrika, 44.000 in Asien, 6.000 in Amerika, 5.000 in Ozeanien und 3.000 in Europa. Sie werden bei ihrer missionarischen Tätigkeit unterstützt von insgesamt 38.000 Laienbrüdern, 45.000 Schwestern und rund 1.650.000 Katechisten. Die Kongregation betreut in den verschiedenen Missionsländern auch die geistliche und akademische Ausbildung der Priesteramtskandidaten an 280 Großen Seminaren und 110 Kleinen Seminaren. Diese Bildungseinrichtungen erhalten auch finanzielle Zuschüsse.
Die Kongregation für die Evangelisierung der Völker trägt auch um Bau von Kirchen und Kapellen (vor allem für kleine Gemeinden in ländlichen Gebieten) bei. Außerdem befinden sich in den Missionsländern in Trägerschaft der katholischen Kirche zahlreiche Einrichtungen im Bildungswesen (42.000 Schulen); Gesundheitswesen (1.600 Krankenhäuser, 6.000 Krankenstationen, 780 Leprastationen) und im sozialen Bereich und in der Freizeitgestaltung (rund 12.000 Initiativen).
In seinem Vorwort zur Neuauflage des Leitfadens zur Mission schreibt der Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, Kardinal Crescenzio Sepe: „Ich wünsche mir, dass dieses Buch für viele Ansporn zu erneuertem missionarischen Engagement und zur engeren Zusammenarbeit mit der Kongregation für die Evangelisierung der Völker sein möge, damit sie ihrer Sendung stets treu bleiben kann: nämlich der Verkündigung Christi unter allen Völkern. Der Weg der Glaubensverkündigung ist gesäumt von Vorbildern des Glaubens und der Nächstenliebe, die mit ihre demütigen Hingabe an die Mission die Geschichte der Kirche geschrieben haben und heute noch schreiben. Wir haben für die Veröffentlichung der vorliegenden Neuauflage einen Termin um das Datum des Festes der Epiphanie des Herrn gewählt, da dieses von unserem Dikasterium seit jeher als Fest der Mission erlebt wird. Der Weg, den die Kirche bisher beschritten hat, war lang. Und ein langer Weg liegt noch vor ihr. Wir willen ihn gemeinsam beschreiten und uns dabei von unserem Glauben, von der Hoffnung und von der Nächstenliebe leiten lassen. Nur auf diese Weise werden wir Zeugen des Auferstandenen und der Neuheit des Evangeliums sein“. (SL) (Fidesdienst, 31/01/2005 - 64 Zeilen, 747 Worte)