VATIKAN - PAPST BEIM ANGELUS: EUROPA DÜRSTET NACH HOFFNUNG UND DIE KIRCHE KANN IHR WERTVOLLSTES GUT ANBIETEN, DAS NIEMAND ANDERES GEBEN KANN: DEN GLAUBEN AN JESUS CHRISTUS, QUELLE DER HOFFNUNG, DIE NICHT ENTTÄUSCHT

Montag, 14 Juli 2003

Castel Gandolfo (Fidesdienst) – „In diesem historischen Augenblick, in dem durch die Osterweiterung der Europäischen Union ein wichtiger Prozess der Wiedervereinigung in Europa stattfindet, schaut die Kirche mit einem liebevollen Blick auf diesen Kontinent. Neben vielen Lichtern gibt es auch einige Schatten“, so Papst Johannes Paul II. bei seinem ersten Angelus-Gebet in der Sommerresidenz Castel Gandolfo, wo er sich seit einigen Tagen aufhält, zu den christlichen Wurzeln Europas. Unter den „Schattenseiten“ dieses Konsolidierungs- und Erweiterungsprozesses nannte der Papst: Verlust der Erinnerung an die christliche Vergangenheit, Zukunftsangst, Existenzspaltung, Verbreitung von Individualismus und Verlust der zwischenmenschlichen Solidarität. „Man kann eine Art Verlust der Hoffnung beobachten, deren Grund der Versuch ist, eine Anthropologie ohne Gott und ohne Christus überwiegen zu lassen“, so der Papst. Paradoxerweise läuft die Wiege der Menschenrechte auf diese weise Gefahr, ihre Grundlagen zu verlieren, die durch Relativismus und Utilitarismus abgenutzt werden.“
Während die europäische Kultur den Eindruck vermittle, als ob Gott nicht existiere, sei die Dringlichkeit, die Europa „im Osten und im Westen“ verspüre, das „wachsende Bedürfnis nach Hoffnung, damit das Leben und die Geschichte einen Sinn hat und man gemeinsame Wege beschreiten kann“, wie es auch im Nachsynodalen Schreiben Ecclesia in Europa heißt (Nr. 4). „Wie kann eine so große Sehnsucht nach Hoffnung gestillt werden? Man muß zu Christus zurückkehren und bei ihm neu beginnen“, so Johannes Paul II. Die Kirche könne Europa ihr wichtigstes Gut anbieten, das kein anderer im geben kann: der Glaube an Jesus Christus, Quelle der Hoffnung, die nicht enttäuscht“. (SL) (Fidesdienst, 14/7/2003 – 26 Zeilen, 287 Worte)


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