Bangalore (Fides) – In verschiedenen indischen Kleinstädten behandeln Zahnärzte ohne Spezialausbildung bedürftige Menschen auf der Straße, sehr zum Widerwillen ihrer “Kollegen” mit akademischem Abschluss. Mit ihrer Initiative wollen sie Millionen armen Menschen helfen, die sich die Preise der niedergelassenen Zahnärzte nicht leisten können. Die Hygienischen Bedingungen entsprechen dabei nicht immer den Standards: Instrumente werden mit Wasser und Spülmittel gewaschen, aber nicht desinfiziert, Zahnersatz wird aus China und Indien geliefert.
Das Phänomen gab es früher auch in Großstädten wie New Delhi oder Mumbai, wo sich Patienten unterdessen der hohen Infektionsgefahr bewusst wurden und eine Arztpraxis bevorzugen. Der Verband der niedergelassenen Zahnärzte teilt unterdessen mit, dass nicht genügend ausgebildete Zahnärzte in Indien zur Verfügung stehen. Es gibt durchschnittlich einen Zahnarzt für rund 10.000 Menschen in städtischen Gebieten und für rund 250.000 in ländlichen Gebieten.
In Indien gehören Dienstleistungen auf der Straße (Schuhputzer, Barbier, Gastronomie) zum Alltag. (AP) (Fides 29/5/2015)