Homs (Fides) – Der Prior des Klosters Mar Elian, P. Jacques Murad, wurde von zwei bewaffneten Männern aus dem Kloster verschleppt. Wie einheimische Beobachter wurde der Ordensmann bereits am Montag, den 18. Mai entführt, während andere vermuten, dass die Entführung erst am Donnerstag den 21. Mai stattgefunden hat. Pater Jacques soll von den Entführern gezwungen worden sein, sich an das Steuer seines Autos zu setzen um dann zu einem noch unbekannten Ziel zu fahren. Bei den Entführern könnte es sich um Salafisten handeln, die in der Region aktiv sind. Unterdessen wurde die Nachricht heute von der syrisch-katholischen Erzdiözese Homs bestätigt, die um das Gebet für die Freilassung bittet. Zusammen mit Pater Jacques könnte auch der Diakon Boutros Hanna entführt worden sein. Dies wurde jedoch von der Erzdiözese Homs nicht bestätigt.
Pater Jacques Murad betreut als Seelsorger auch die Gemeinde Qaryatayn, rund 60 Kilometer südlich von Homs. Das Kloster Mar Elian befindet sich am Stadtrand von Quaryatayn und ist eine Zweigstelle des von dem italienischen Jesuitenpater Paolo Dall’Oglio gegründeten Klosters Deir Mar Musa al Habashi. P. Dall'Oglio wurde am 29. Juli 2013 in dem seit mehreren Jahren vom Islamischen Staat gehaltenen Rakka verschleppt.
Seit Ausbruch des Konflikts wurde Qaryatayn mehrmals von syrischen Rebellen erobert und von der syrischen Armee bombardiert. P. Jacques war zusammen mit einem sunnitischen Anwalt als Mittler tätig geworden und konnte durch Verhandlungen erreichen, dass die Stadt mit ihren 35.000 Einwohnern lange Zeit von Gefechten verschont blieb. Im Kloster Mar Elian sind hunderte Flüchtlinge untergebracht, darunter auch viele Kinder. Pater Jacques versuchte auch mit Hilfe muslimischer Wohltäter das Überleben der Flüchtlinge zu sichern. (GV) (Fides 22/5/2015).