AFRIKA/BURUNDI - Putschversuch gescheitert: “Bujumbura ist leer gefegt und der staatliche Radiosender ist der einzige noch funktionierende”

Freitag, 15 Mai 2015

Bujumbura (Fides) - “Bujumbura ist leer, obschon wir wissen, dass bereits neue Demonstrationen gegen das dritte Mandat von Präsident Pierre Nkurunziza geplant sind, der nach jüngsten Berichten in die Stadt zurückgekehrt sein soll“, so Beobachter aus der burundischen Hauptstadt, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollen, zu Fides.
Der Putschversuch des ehemaligen Geheimdienstchefs Godefroid Niyombare ist gescheitert: “Die Putschisten haben versucht, den staatlichen Radiosender zu kapern, doch das ist ihnen nicht gelungen. Bei den Ausschreitungen starb mindestens ein Dutzend Soldaten. Es gab viele Verletzte. Bisher haben sich nur drei Anführer der Putschisten gestellt. General Niyombare konnte einer Festnahme entkommen”.
“Wir wissen nicht, ob und wie die Aufrufe zum Protest zu den Menschen gelangen sollen”, so der Beobachter weiter, „denn der einzige noch funktionierende Radiosender ist der Sender der Regierung. Bei den zweitägigen Auseinandersetzungen wurden die unabhängigen Radiosender verwüstet”.
In einem gemeinsamen Appell an den Vorsitzenden East African Community (EAC), in der sich Burundi, Rwanda, Demokratische Republik Kongo, Tansania und Uganda zusammenschließen, bezeichnen vier bisherige Präsidenten Burundis (zwei Hutu und zwei Tutsi) ein drittes Mandat des scheidenden Präsidenten als verfassungswidrig.
“Vor zwei Tagen hatten die Bischöfe noch vor dem Putschversuch erklärt, dass unter den bisherigen Bedingungen eine Wahl die Abgeordnetenwahl am 26. Mai und die Präsidentenwahl am 26. Juni nicht durchführbar sind”, so der Beobachter abschließend. (L.M.) (Fides 15/5/2015)


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