AFRIKA/BURUNDI - Gewaltsame Ausschreitungen bei Demonstrationen in Bujumbura

Montag, 4 Mai 2015

Bujumbura (Fides) – Am Rande der Demonstrationen in verschiedenen Stadtvierteln von Bujumbura versucht die Polizei die Teilnehmer mit Luftschüssen zu vertreiben. Seit Tagen demonstrieren Bürger gegen eine erneute Kandidatur des scheidenden Präsidenten Pierre Nkurunziza bei der bevorstehenden Wahl im Juni (vgl. Fides 27/4/2015).
“Die Situation spitzt sich zu und die Demonstranten versuchen, in das Stadtzentrum von Bujumbura vorzudringen. Unterdessen wurden bereits drei Polizeifahrzeuge von den Demonstranten in Brand gesteckt“, so Beobachter aus Bujumbura, die aus Sicherheitsgründen anonym bleiben wollen.
“Seit dem 1. Mai haben sich die Kundgebungen auch auf das Landesinnere ausgedehnt, wo in mehreren Städten die Demonstranten ebenfalls mit Luftschüssen vertrieben werden sollten”, so der Beobachter weiter, “Die Situation spitzt sich auch zu, weil Kontraste zwischen dem Präsidentenamt und der Armee vorherzusehen sind, nachdem der Innenminister erklärte, man werde sich an die Bestimmungen der Vereinbarungen von Arusha halten und die Verfassung respektieren. Dies bestätigte auch der Oberbefehlshaber der Armee in einer ähnlichen Erklärung”.
Die Vereinbarungen von Arusha beendeten einen zehnjährigen Bürgerkrieg und sind Grundalge der heutigen Verfassung, die der scheidende Präsident ändern will, um ein drittes Mandat zu ermöglichen.
“Die Spannungen zwischen Polizei und Armee sind gewachsen, nachdem ein Soldat von einem Polizisten erschossen wurde. Am Abend des 1. Mai wurden im Süden von Bujumbura, Granaten auf eine Gruppe Polizisten geworfen. Über 10 Polizeibeamte wurden verletzt, zwei starben”, so der Beobachter. (L.M.) (Fides 4/5/2015)


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