ASIEN/IRAK - ENGAGEMENT DER CARITAS IN DER NACHKRIEGSZEIT: HUMANITÄRE HILFE UND SOZIALE LEISTUNGEN FÜR KINDER, KRANKE UND FLÜCHTLINGE

Freitag, 11 Juli 2003

Bagdad (Fidesdienst) – Die Nachkriegszeit ist im Irak vor allem von sozialen Problemen gekennzeichnet, darunter zum Beispiel der zunehmende Drogenhandel und die steigende Zahl der Straßenkinder. Dem will die Caritas durch verstärktes Engagement entgegenwirken.
Die insgesamt 14 Caritas-Zentren im Irak haben ihre Tätigkeit wieder fast vollständig aufgenommen. Damit konnte auch das so genannte Well Baby Programme wieder beginnen, in dessen Rahmen 8.500 Neugeborene und 5.000 vorwiegend muslimische Schwangere betreut werden.
Im Rahmen eines Programm zur Trinkwasseraufbereitung werden insgesamt rund 400.000 mit Trinkwasser versorgt. In nächster Zukunft sollen drei neue Einheiten im Süden des Irak eingereichtet werden, um auch dort die Menschen mit Trinkwasser zu versorgen.
Auch die Tätigkeit im medizinischen Bereich wurde wieder vollständig aufgenommen, Ärzte und Pflegepersonal der Caritas betreuen in Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen und mit dem Roten Halbmond etwa 6 Millionen Menschen. Der Caritas-Verband stellte auch einem Kinderkrankenhaus in Saddam City eine Lieferung Medikamente zur Verfügung. Außerdem genehmigte das Gesundheitsministerium den Wiederaufbau von sieben Zentren zur medizinischen Basisversorgung in der Landeshauptstadt.
Angesichts der dramatischen humanitären Lage infolge des Krieges sind jedoch weiterhin auch Nothilfen erforderlich. In insgesamt 17 öffentlichen und privaten Einrichtungen verteilt Caritas Irak Familien und besonders gefährdete Menschen (insgesamt 2.300 Personen) mit Lebensmittelrationen und anderen Hilfsgütern. Im Irak gibt es heute auch zahlreiche Binnenflüchtlinge: in Bagdad stellte die Caritas Medikamente und Trinkwasser für eine vom Roten Halbmond in Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) eingerichtetes Aufnahmelager zur Verfügung, in dem 385 palästinensische Flüchtlinge wohnen, die unter dem ehemaligen Regime eingereist waren und nun aus ihren Wohnungen vertrieben wurden.
In Kirkuk im Nordirak wurden 700 vertriebene Kurden im Stadion untergebracht. Dort leben sie in extremer Armut, denn es gibt weder Lebensmittel noch ärztliche Versorgung oder die Möglichkeit zum Schulbesuch. Die Caritas versucht Alphabetisierungskurse zu organisieren und garantiert mit Hilfe eines Ärzte- und Pflegerteams Untersuchungen und Behandlungen für diese Menschen. Ebenfalls im Nordirak führt Caritas Hilfsprogramme in Biara (Wiederaufbau von Wohnungen) und in sieben Dörfern in der Region Makhmoor (Trinkwasserversorgung mit Tankwagen) durch.
Der Caritas-Verband ist auch außerhalb der irakischen Landesgrenzen tätig: in Hassake und Damaskus (Syrien) werden mehrere Hundert irakische Fremdarbeiter betreut: ihnen wird materielle Hilfe, medizinische Versorgung, Hilfe bei den Kontakten mit dem UNHCR und anderen internationalen Organismen und schulische Betreuung angeboten. Zum Teil finden auch Hausbesuche statt. (PA) (Fidesdienst, 11/7/2003 – 40 Zeilen, 390 Worte)


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