AMERIKA/MESSICO - Kardinal Robles beklagt Korruption, Misstrauen und Kultur der Gewalt

Montag, 27 April 2015

Guadalajara (Fides) – Der Präsident der Mexikanischen Bischofskonferenz und Erzbischof von Guadalajara (Jalisco) Kardinal José Francisco Robles Ortega sprach in einem Interview mit der lokalen Tageszeitung “El Pais” über verschiedene aktuelle Themen, darunter auch das Verschwinden der Studenten in Ayotzinapa und verschiedene Korruptionsskandale.
In den vergangenen zwei Jahren wurden 101 Staatsbeamte wegen Korruption verurteilt. “Die Krise ist noch nicht zu Ende. Es kann keinen Fortschritt und keine Entwicklung geben, wenn kein Vertrauen herrscht… Es fehlt an Glaubwürdigkeit. Die Menschen müssen wissen, dass auf Worte Taten folgen. Die Mexikaner wünschen sich, dass es allen gut geht und nicht nur einigen wenigen. Sogar er Präsident hat erklärt, er spüre das Misstrauen unter der Bevölkerung”.
Mit Blick auf die Wahl im Juni dieses Jahres betonte Kardinal Robles: "Wir fordern die Bürger auf, an der Wahl teilzunehmen, dabei aber verantwortungsvoll zu handeln und sich über die Kandidaten zu informieren… Stimmenthaltungen tragen nicht zum Wohl des Landes bei.
Zur Situation der Sundenten aus Ayotzinapa sagte der Vorsitzende der Mexikanischen Bischofskonferenz: “Es müssen zahlreiche Faktoren berücksichtigt werden. Es gibt einen Verlust der Werte, insbesondere auch des Wertes des Lebens; die ethischen Rahmenbedingungen sind geschwächt und es herrscht ein Klima der Straffreiheit, so dass es zu Gesetzesverstößen kommt und das organisierte Verbrechen die eigenen Interessen durchsetzen kann. Es herrscht eine Kultur der Gewalt und der Kriminalität”.
Angesichts der aktuellen Probleme müsse die Kirche, wie von Papst Franziskus gefordert hinausgehen: „Wir brauchen eine Kirche die geht und keine abwartende Kirche“. (CE) (Fides, 27/04/2015)


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