ASIEN/TÜRKEI - Berater des Premierministers legt nach Äußerungen zum Genozid seine Ämter nieder

Montag, 20 April 2015

Ankara (Fides) – Der armenischstämmige Schriftsteller und bisherige Berater des Premierministers Ahmet Davutlogu, Etyen Mahcupyan, legte wenige Tage nach einem Interview, in dem er bekräftigt hatte, es sei legitim, die armenischen Massaker der Jungtürken in Anatolien des Jahres 1915, als Genozid zu bezeichnen, seine Ämter nieder. Dies bestätigen türkische Quellen. Regierungsnahe Kreise hatten gegenüber der türkischen Presse in den vergangenen Tagen erklärt, dass das Ende des Arbeitsverhältnisses zwischen dem Premierminister und seinem Berater der Tatsache geschuldet sei, dass dieser das Pensionsalter von 65 Jahren erreicht habe. Es bestehe keine Verbindung zwischen der angekündigten Pensionierung und den Erklärungen zum armenischen Genozid.
Unterdessen berichtet die in zwei Sprachen erscheinende Wochenzeitung Agos, dass eine geplante Konferenz zum umstrittenen Thema des armenischen Genozids, die zunächst an der Bilgi-Universität stattfinden sollte nun in den Räumlichkeiten der Bogazici-Universität veranstaltet. Die drittgrößte akademische Einrichtung in Istanbul befindet sich auf der europäischen Seite des Bosporus. Bei der internationalen Konferenz werden Wissenschaftler verschiedener türkischer uns ausländischer Institutionen sich mit den verschiedenen Perspektiven Auslegungen im Zusammenhang mit den Massakern befassen, die 1915 in Anatolien verübt wurde. (GV) (Fides 20/4/2015).


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