Jakarta (Fidesdienst) - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) plant weitere Hilfsprogramme für die von der Flutkatastrophe betroffenen Menschen.
In Indonesien werden Hilfsprogramme vor allem in der Provinz Aceh durchgeführt, wo seit Montag, 16. Januar, in den am meisten betroffenen Orten an der Weltküste, darunter Meulaboh, Calang und Banda Aceh Zelte verteilt werden. Über 400 Tonnen Hilfsgüter aus den Vorratslagern des Flüchtlingshilfswerks in Kopenhagen und Dubai wurden mit einer Luftbrücke nach Indonesien geliefert.
In Banda Aceh und Meulaboh werden derzeit Großraumzelte des UNHCR aufgebaut, in denen bis zu 10 Menschen untergebracht werden können. Damit soll die Wohnsituation der Obdachlosen verbessert werden. In Meulaboh richtet das UNHCR ein provisorisches Aufnahmelager für 1.000 Obdachlose ein, die bisher unter verheerenden Bedingungen und ohne sanitäre Anlagen leben mussten.
Die Hilfsprogramme des UNHCR zielen vor allem darauf ab, dass die betroffenen Menschen so bald wie möglich wieder in ihre eigenen Wohnungen zurückkehren können. Aus diesem Grund wird das UNHCR fast zeitgleich Nothilfe- und Wiederaufbauprogramme durchführen. Der indonesische Minister für Öffentliche Arbeiten bat das UNHCR um Unterstützung beim Bau von 24 provisorischen Wohnanlagen in der Region Aceh, in denen rund 30.000 Menschen unterkommen sollen. Dieses Bauvorhaben wurde bereits begonnen.
In Sri Lanka besucht Kamel Morjane im Auftrag des UN-Flüchtlingshochkommissariats den Südosten und den Norden des Landes und die dort von der Tsunami-Katastrophe betroffenen Personen. Dabei wird er sich auch mit Vertretern der Rebellenbewegung „Lieberation Tiger of Tamil Eelam (LTTE) treffen. Am vergangenen Wochenende wurden Lagerhallen in Batticaloa, Ampara und Trincomale aufgestellt, in denen Hilfsgüter des UNHCR aufbewahrt werden sollen. Rund 7.500 Zelte aus den Vorratslagern des UNHCR in Amman (Jordanien) sollen bald nach Sir Lanka geliefert werden und dort als provisorischen Unterkunft dienen. In Batticaloa versuchten Mitarbeiter des UNHCR in den provisorischen Aufnahmezentren im Gespräch mit den Obdachlosen deren spezifische Bedürfnisse in Erfahrung zu bringen. Seit dem Seebeben am 26. Dezember hat das UNHCR in Sri Lanka über 135.000 Betroffene mit Hilfsgütern versorgt.
Auch in Somalia hilft das UN-Flüchtlingshochkommissariat den Menschen in den von der Flutwelle betroffenen Gebieten: ein Schiff mit Hilfsgütern wird am 20. Januar den Hafen in Bossasso im Nordosten von Somalia (Puntland) anfahren. In den kommenden Tagen werden weitere Schiffe mit Hilfsgütern den Hafen Mombasa (Kenia) verlassen. Mit dieser Lieferung wurden an die Opfer des Seebebens in Somalia insgesamt 32.5000 Decken, 10.000 Plastikplanen und 10.000 Wasserbehälter verteilt. In Puntland betreuen internationale Mitarbeiter des UNHCR die Verteilung der Hilfslieferungen. (PA) (Fidesdienst, 19/01/2005 - 38 Zeilen, 405 Worte)