Hassakè (Fidesdienst) – Am Abend des 19. Februar wurde der syrisch-orthodoxe Priester Gabriel Daoud freigelassen, der von den mit dem PYD (Kurdische Partei Demokratischer Union, der syrische Ableger des PKK) verbundenen kurdischen Streitkräften zusammen mit anderen Vertretern von christlichen Organisationen in Syrien in einem Dorf in der Nähe von Hassake festgenommen worden war. Dies berichten lokale Quellen auf der irakischen Informationsseite ankawa.com. Von den mehr als ein Dutzend Festgenommenen sind jetzt nur noch zwei in Haft; alle anderen wurden befreit. Gabriel war erst kurz zuvor von einer Fahrt nach Damaskus zurück gekommen; nach seiner Gefangennahme hatte er das Angebot freigelassen zu werden, abgelehnt.
Der Vorfall scheint mit den Gegensätzen zwischen den verschiedenen kurdischen militärischen und politischen Formationen zusammenzuhängen, die in der nordöstlichen Provinz von Jazira operieren. Eine auch durch die Präsenz bewaffneter Gruppen von Assyrern und Altsyrern komplizierte Situation, die wiederum untereinander gespalten sind; sie machen sich die abgekürzte Bezeichnung „Sotoro“ streitig und haben sich einerseits auf die Seite der Regierungstruppen, zum anderen auch auf die Seite der mit der PKK verbundenen kurdischen Milizen gestellt.
Im Januar 2014 hatten die syrischen Kurden einen Schritt in Richtung Schaffung einer autonomen politischen Einheit im Nordosten des Landes gemacht und hatten die Bildung einer selbständigen Regierung mit 20 Ministern angekündigt. In dieser selbsternannten Regierung waren auch drei christliche Minister aufgenommen worden. Schon davor hatte der syrisch-katholische Erzbischof Behnam Hindo (Oberhaupt der Eparchie von Hassakè-Nisib) Fides mitgeteilt, dass die Autonomie-Anwandlungen der militanten Kurden nicht als Ausdruck der überwiegenden Gefühle der lokalen kurdischen Bevölkerung angesehen werden könnten.(s. Fides 11/10/2013). (GV) (Fides 20/2/2015).