New Delhi (Fidesdienst) – Die Kirche in Indien fordert die Regierung auf die bestehenden, legalisierten Diskriminierungen gegen die christlichen Dalit zu beenden: Wie der Erzbischof von Delhi, S.E. Mons. Anil Couto, erklärte, ist es an der Zeit für die christlichen Dalit die seit 60 Jahren verweigerten Regeln wieder einzuführen, die für die hinduistischen Dalit dagegen gelten: „Es handelt sich hier um einen klaren Fall ungerechtfertigter Religions-Deskriminierungen, die es in einer laizistischen Nation nicht geben darf.“ Der Erzbischof bezieht sich auf eine Präsidialverordnung von 1950, die besondere Garantien im Bereich von Schulbildung, Arbeit und Sozialdiensten vorsieht zur Förderung der Emanzipation und Entwicklung der Dalit, die aber nur für die Dalit hinduistischen Glaubens bestimmt sind.
Wie der Fidesdienst erfahren hat, wurde die Forderung von Kardinal George Alencherry, dem Erzbischof der syro-malabaresischen Kirche bekräftigt. In den letzten sechs Jahrzehnten führten christliche Gruppen eine Kampagne für die Beendigung dieser „Staatsdiskriminierung“ doch bislang haben die indischen Regierungen keine entsprechende Maßnahme ergriffen.
Die indischen Bischöfe haben wiederholt den Akzent auf den Zugang für die Religionsminderheiten und die Dalit zu ihren Rechten und gleiche Würde gesetzt. Nach hinduistischer Tradition sind die Dalit „diejenigen, die nicht von Gott geboren wurden“ und sich außerhalb des Kastensystems befinden, das Bramanen, Krieger, Kaufleute und Bauern einschließt. Viele Dalit sind zum christlichen Glauben übergetreten, weil sie in der Verkündigung des Evangeliums die Würde der Kinder Gottes wiederfinden. Die katholischen Dalit machen 60% der katholischen Gemeinde Indiens aus (insgesamt 17 Millionen Gläubbige).(PA) (Fidesdienst 20/2/2015)