Amman (Fides) – Die Terroranschläge des Islamischen Staates (IS) “haben nichts mit dem Islam zu tun”, so wie die “Mohammed-Karikaturen nichts mit dem Christentum oder die zionistischen Politik der Siedler nichts mit dem jüdischen Glauben zu tun haben”, so der jordanische Religionsminister Hayel Dawoud in einem anschaulichen Vergleich mit Blick auf die unüberwindbare Distanz zwischen den abrahamitischen Religionen und der ideologischen Manipulation auf der Grundlage von irreführenden religiösen Inhalten.
Die von dem Informationsportal abouna.org veröffentlichte Position vertrat der Minister am gestrigen 2. Februar in Amman bei dem vom Royal Institute for Inter-Faith Studies in Jordanien und vom Istitutut Salam für Gerechtigkeit und Frieden in mit Sitz in Washington organisierten interreligiösen Treffen zum Thema “Liebe und Vergebung”. Dawoud bezog sich mit seiner Stellungnahme indirekt auf Anschläge auf christliche Kirchen und Einrichtungen zu denen es in verschiedenen Teilen der Welt aus Protest gegen die Mohammedkarikaturen des französischen Satiremagazins “Charlie Hebdo“ gekommen war. Nach Ansicht des jordanischen Regierungsvertreters sind Toleranz und Vergebung von allen drei abrahamitischen Religionen vertretene Geisteshaltungen und “die Anhänger dieser Religionen, eine solche Haltung ablehnen, sind ein Skandal für die jeweils eigene Religion”.
An der zweitägigen Konferenz in der jordanischen Hauptstadt nehmen Akademiker, Religionsvertreter, Journalisten und Experten aus dem Bereich Soziales aus Jordanien, Palästina, Ägypten, Sudan, dem Libanon und den Vereinigten Staaten teil. (GV) (Fides 3/2/2015).