ASIEN/LIBANON - Maronitischer Patriarch macht Korruption für Missstände im Land verantwortlich

Montag, 2 Februar 2015

Bkerkè (Fides) – Korruption und mangelnde Transparenz seien die Ursache für die missliche Lage des Landes. Dieser Verfall könne nur durch eine transparente Verwaltung der öffentlichen Gelder gebremst werden, die auch die Rechte der Arbeitskräfte berücksichtige. Dies betont der maronitische Patriarch, Kardinal Bechara Boutros Rai mit Blick auf das weit verbreitete korrupte Verhalten, das er als Ursache für den sozialen Notstand im Land betrachtet. "Unsere libanesische Gesellschaft”, so der Patriarch in seiner Predigt am gestrigen Sonntag im Patriarchat in Bkerkè, “erlebt die heutigen Missstände infolge einer mangelnden Transparenz und der Unterbewertung der Verschwendung öffentlicher Gelder, der Vertragsverstöße und des Vorrangs der privaten Interessen”. Nach Ansicht des Primas der maronitischen Kirche ist es an der Zeit “den Kreislauf der Korruption zu durchbrechen, damit die Ressourcen des Staates gerettet und neue Arbeitsplätze für junge Menschen geschaffen werden”.
In der vergangenen Woche hatten 191 Mitarbeiter des Casinò du Libano gegen ihre plötzliche Entlassung protestiert. Eine Delegation der Demonstranten wurde gestern von einem Delegaten des Patriarchen in Bkerkè empfangen. Die jüngsten Entlassung haben “politisches Gewicht”, da Einstellungen am Casinò in der Vergangenheit auf Empfehlungen aus verschiedenen Parteien und Machtapparaten vorgenommen worden waren. (GV) (Fides 2/2/2015).


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