AMERIKA/MEXIKO - Mittelamerikanische Bischöfe: “Es gibt freien Verkehr für Waren, aber nicht für Menschen”

Freitag, 30 Januar 2015

Chiapas (Fides) – Die Bischöfe von Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras und Nicaragua kamen zu einem gemeinsamen Gebet für Migranten am Ufer des Flusses Suchiate an der Grenze zu Guatemala zusammen, über den jeden Tag Hunderte illegale Migranten aus mittelamerikanischen Ländern versuchen, in die Vereinigten Staaten zu gelangen. Am Rande einer Tagung zur Situation der Migranten auf dem Weg in die USA, die derzeit in Tapachula (Mexiko) stattfindet (vgl. Fides 26/01/2015), feierten die Bischöfe gemeinsam mit Gläubigen einen Gottesdienst am Flussufer.
Die Bischöfe aus den mittelamerikanischen Ländern, die besonders vom Phänomen der Migration betroffen sind, erinnerten ein weiteres Mal an die dringende Reform der Zuwanderungsabkommen zwischen den einzelnen Ländern, damit die Ausreise von Menschen erleichtert und deren Menschenrechte garantiert werden.
"Es ist traurig wenn man feststellen muss, dass es zwar Freihandelsabkommen für Waren gibt, die den freien Verkehr von Gütern ermöglichen, während dies für Menschen nicht gilt. Es ist anscheinend wichtiger, dass Geld im Umlauf ist, Geschäfte gemacht werden, denn dafür gibt es bereits Abkommen ", beklagt Bischof Felipe Arizmendi Esquivel von San Cristóbal de Las Casas, im mexikanischen Bundesstaat Chiapas.
Ein weiteres Mal wiesen die Bischöfe auch darauf hin, das Migranten unterwegs Opfer vielfältiger Gewalt werden, darunter Erpressung, Entführung, Vergewaltigung, Mord und Diebstahl.
"Wir behaupten, dass wir in Mexiko und Mittelamerika alle Brüder sind, doch oft sind das nur leere Worte", so Bischof Arizmendi Esquivel. Abschließend bitten die Bischöfe die Staaten unterdessen um Unterstützung für Migranten, da die 60 kirchlichen Anlaufstellen für Migranten nicht ausreichen. (CE) (Fides, 30/01/2015)


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