AFRIKA/NIGERIA - Bischof von Maiduguri: “Boko Haram könnte noch vor dem Ende der Wahl den ganzen Nord-Osten erobern”

Montag, 26 Januar 2015

Abuja (Fides)- “Versuchte am vergangenen Wochenende zwei Mal die Stadt Maiduguri zu erobern: erstmals am Freitag den 23. Januar und ein weiteres Mal am gestrigen 25. Januar”, so Bischof Oliver Dashe Doeme von Maiduguri in nigerianischen Staat Borno im Norden das Landes, wo die Kämpfer der Boko Haram bereits zahlreiche kleinere Städte, insbesondere im Nordosten des Landes erobert haben.
“Die Kämpfer der Boko Haram konnten von den Soldaten und von zivilen Milizen, die die Stadt schützen abgewehrt werden. Doch die Gefechte waren sehr heftig. Boko Haram musste in den eigenen Reihen viele Verluste verzeichnen aber auch in den Reihen der Armee soll es Verluste gegeben haben. Derzeit scheint die Lage wieder ruhig zu sein”, so Bischof Doeme, der sich derzeit in Damaturu, der Hauptstadt des Staates Yobe aufhält, die ebenfalls zum Zuständigkeitsgebiet seines Bistums gehört. Dort wird er von seinen Mitarbeitern mit aktuellen Informationen zur Lage in Maduguri versorgt.
“Wir befinden uns in eine gefährlichen Phase”, so der Bischof. “Denn es besteht das Risiko, dass Boko Haram den ganzen Nordosten noch vor dem Ende der Wahl erobert, sollten ausländische Soldaten nicht eingreifen”, so Bischof Doeme mit Blick auf die Präsidentschaftswahl Mitte Februar und die Koordinierung der militärischen Aktionen gegen Boko Haram mit den Nachbarländern, für die der Tschad Verantwortung trägt, nachdem die nigerianischen Extremisten auch nach Kamerun eingedrungen waren und das militärische Basislager in Baga am Ufer des Tschad-Sees eingenommen hatten (vgl. Fides 9/1/2015).
“Die Situation ist sehr komplex und unschuldige Zivilisten sind die Hauptleidtragenden”, so der Bischof abschließend, der zu verstehen gibt, dass es “Saboteure” und Komplizen in den Reihen der nigerianischen Streitkräfte geben könnte, die den Vormarsch der Boko Haram aus politischen Gründen begünstigen. (L.M.) (Fides 26/1/2015)


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