AFRIKA/SENEGAL - Bischöfe verurteilen Gewalt im Namen Gottes und warnen vor Beleidigungen des religiösen Empfindens

Freitag, 23 Januar 2015

Dakar (Fides)- “Wir verurteilen mit Nachdruck die mörderische Gewalt des Terrorismus und des Fanatismus, der unter dem Vorwand der Religion Menschenleben im Namen Gottes auslöscht. Dies ist inakzeptabel und nicht konsequent, weil das Leben ein Geschenk Gottes ist und geachtet und geschützt werden muss”, so die Bischöfe von Senegal in einer gemeinsamen Erklärung zu den Anschlägen von Paris.
Doch sie verurteilen auch die Mohammed-Karikaturen und erinnern daran, dass Meinungsfreiheit nicht bedeute, dass man das religiöse Empfinden von Millionen von Menschen beleidigen darf. “ Wir verurteilen mit Nachdruck dass im Namen der Meinungsfreiheit Grenzen überschritten werden und respektlos gegen Mitmenschen gehandelt wird, die in ihrer Würde, ihren Entscheidungen, ihrem Glauben und religiösen Überzeugungen beleidigt werden”, so die senegalesischen Bischöfe.
“Religion ist ein empfindliches Gewebe. Wir sollten deshalb nicht mit dem Feuer speielen! Aus diesem Grund müssen wir, ohne eine Logik der Rache und der Gewalt, die beleidigende Form dieser Veröffentlichungen verurteilen”.
Dabei betonen die Bischöfe, dass “diese Karikaturen nicht mit Aktionen von Christen gegen den Islam betrachtet werden können oder dürfen, wie wir vielleicht aus den gewaltsamen Reaktionen gegen Christen in Niger resultiern könnte”. In Niger wurden am 16. und 17. Januar zahlreiche Kirchen und kirchliche Einrichtungen bei Protestkundgebungen gegen die Veröffentlichungen des französischen Satiermaganzins Charlie Hebdo beschädigt worden (vgl. Fides 21/1/2015). Denn, so die Bischöfs weiter, die Karikaturen hätten oft auch „ die christliche Religion und insbesondere Katholiken” zum Gegenstand.
“Wir lancieren diesen Appell um unser geliebtes Senegal vor dem Dämon der Spaltung, des Hasses und der Gewealt zu bewahren, wie es die christlichen und muslimischen Religionsführer des Landes seit jeher tun”, so die Bischöfe abschließend. (L.M.) (Fides 23/1/2015)


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