ASIEN/TÜRKEI - Der armenischen Präsident Sarkysian lehnt Einladung Erdogans zum Gedenken an die Schlacht von Gallipoli ab

Montag, 19 Januar 2015

Istanbul (Fides) – Armenische Christen in der Türkei halten die Einladung des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan an den armenischen Serzh Sarkysian zur Teilnahme zu den Feiern zum Gedenken an die Schlacht von Gallipoli am kommenden 24. April für eine absichtliche Provokation. Dies berichtet die in Istanbul in zwei Sprachen erscheinende armenische Wochenzeitung Agos, die den Schritt als “unanständig” bezeichnet. Die provokatorische Absicht der türkischen Regierung sei insbesondere auch daran zu erkennen, dass die Gedenkfeier am selben Tag stattfindet, an dem die Armenier an den 100. Jahrstag des armenischen Genozids erinnern.
Die so genannte “Schlacht von Gallipoli” des Osmanischen Reiches im Frühjahr gehört zu den größten militärischen Katastrophen der alliierten Streitkräfte im ersten Weltkrieg. Der türkische Präsident Erdogan dessen politische Linie viele Beobachter als “neo-osmanisch” bezeichnen, lud unterdessen Dutzende Staatschefs, darunter auch den armenischen zur Teilnahme an den Gedenkfeiern am kommenden 24. April ein. In den vergangenen Tagen veröffentlichte die armenische Presse das Antwortschreiben Sarkysians, der die Einladung ablehnt und der Türkei unter anderem vorwirft, dass sie durch eine verzerrende Instrumentalisierung der Geschichte den Genozid leugnen will. Die Schlacht von Gallipoli habe im März 1915 begonnen und sei erst im Januar 1916 beendet worden, so Sarkysian in seinem Antwortschreiben, weshalb die Feier ein schamloser Versuch sei, “die Welt von den 100-Jahr-Feiern des Völkermords abzulenken”. (GV) (Fides 19/1/2015).


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