AFRIKA/LIBYEN - In Libyen spielen auch externe Interessen eine Rolle

Donnerstag, 4 Dezember 2014

Tripolis (Fides) – In Libyen spielen die Interessen verschiedener arabischer und nichtarabischer Mächte eine Rolle, wobei die einheimischen Milizen zwar die Hauptrolle übernehmen, dabei aber von externen Mächten unterstützt werden. Die Vereinten Nationen wollen im Rahmen einer Konferenz am kommenden 9. Dezember zwischen den beiden “Regierungen” vermitteln. Omar al Hassi, Mitglied der Muslimbrüder, regiert seit der Eroberung von Tripolis durch die Milizen des Fajr-Bündnisses, mit dem ehemaligen Kongress, der 2012 gewählt wurde und dessen Mandatsfrist seit langem abgelaufen ist.
Auf der anderen Seite wählte die Repräsentantenkammer am 25. Juni 2014 Abdullah al Thani zum Regierungschef, der aber aus Sicherheitsgründen nicht in Tripolis sondern in Tobruk regiert. Diese Regierung wird von mehreren Staaten anerkannt und von Teilen der libyschen Armee unterstützt, die von General Khalifa Haftar angeführt werden, der im Rahmen einer Militäroperation im Mai dieses Jahres die mit dem IS in Verbindung stehenden Milizen unter Ansar al Sharia aus dem Land vertrieb. Haftar flog Luftangriffe auf die von gegnerischen Milizen kontrollierten Städte Tripolis und Bengasi und andere Teile des Landes. Es wird vermutet, dass er dabei von Saudi-Arabien unterstützt wurde.
Die Milizen aus Misrata, die die Regierung in Tripolis wurden bisher von Katar unterstützt, das sich jedoch in jüngster Zeit von den Muslimbrüdern und deren Bewegungen distanziert hat und sich der Position Saudi-Arabiens und der Emirate angeschlossen haben soll. Damit würden die Muslimbrüder derzeit nur noch von der Türkei unterstützt.
Unterdessen kündigte die Regierung Thani am 3. Dezember eine Militäroperation an, die “Tripolis von den bewaffneten Gruppen befreien soll, die außerhalb der staatlichen Autorität agieren”. (L.M.) (Fides 4/12/2014)


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