Cochabamba (Fides) – Der Staat bevorzugt öffentliche Schulen im Vergleich zu “Privatschulen”: dies beklagt der emeritierte Erzbischof von Cochabamba, Tito Solari. Nach Ansicht von Erzbischof Solari bekräftigen die Verfassung und das neue Bildungsgesetz 070 zwar das Recht auf die freie Wahl der Bildung ihrer Kinder seitens der Eltern, doch in Wirklichkeit werde die Entscheidung durch die Haltung der Regierung beeinträchtigt, die kirchliche Schulen diskrimiert.
“Eltern haben zwar die freie Wahl, doch wenn für die privaten Schulen nicht dieselben Bedingungen gelten wie für öffentliche Schulen, dann beeinflusst dies die Entscheidung” so Bischof Solari. „Privatschulen erhalten keine staatlichen Zuschüsse für Infrastrukturen, Dienstleistungen und Materialien. Wenn das Bildungsministerien Materialien an öffentliche Schulen verteilt, dann sollten auch andere Schulen diese erhalten“.
Deshalb fordert der Erzbischof bei der Umsetzung der Bildungsreform mehr Gerechtigkeit und Gleichberechtigung. “Es darf keine Diskriminierung geben, weder für Schüler noch für Schulen, denn alle sollten als Kinder desselben Bolivien behandelt werden und sich als solche fühlen".
Mit einer Verfassungsänderung im Jahr 2009 wurde in Bolivien eine historische Bildungsreform auf den Weg gebracht, in deren Rahmen 2010 neue Bestimmungen für die Bildung und die Verwaltung der Schulen verabschiedet wurden (vgl. Fides 24/11/2010, 10/12/2010, 21/12/2010, 22/11/2011).
Unterdessen befinden sich zahlreiche Schulen in kirchlicher Trägerschaft (324 Kindergärten, 879 Grundschulen und 365 Mittelstufenschulen). Insgesamt über 400 “Fe y Alegria”-Schulen befinden sich in Trägerschaft des Jesuitenordens. (CE) (Fides, 11/11/2014)