Warschau (Fidesdienst) – Vom 2. bis 6. Juli fand in Warschau (Polen) die Jahreskonferenz des European Vocations Servise (EVS) statt, an der insgesamt 65 Delegierte (darunter 12 Bischöfe) teilnahmen. Es folgt eine Zusammenfassung der Inhalte des Schlussdokuments.
Zu Beginn der fünftägigen Konferenz hob Erzbischof Alois Kothgasser (Präsident des EVS, für die Berufungspastoral delegierter Bischof des CCEE) in seiner Eröffnungsansprache hervor, dass Integration der Berufungspastoral etwas anderes sei als eine künstliche Einbindung, vielmehr wachse aus der Pastoral „natürlich die Berufungspastoral heraus und wachse mit ihr mit“. In ähnlicher Weise bewertete Bischof Stefan Regmunt (Legnica, Polen) die Einheit von Berufungs- und Gesamtpastoral. Im Blick auf die Berufungen in Polen konnte der Bischof positiv vermerken, dass nach wie vor die Zahl der Priester steige. Dennoch schauen die polnischen Bischöfe mit Sorge auf die demografische Entwicklung, die mit Sicherheit in Zukunft auch Auswirkung haben wird auf die Zahl der Priester und Ordensleute. Damit es auch in Zukunft genügend Priester und Ordensleute gibt, sei es wichtig, so Bischof Regmunt, dass die Berufungspastoral fest integriert sei in einem Konzept der Neuevangelisierung.
Am dritten Konferenztag befassten sich die Teilnehmer mit den Thesen von Prof. Amedeo Cencini (Rom), der in seinem zweiteiligen Referat (I. Essentielle Elemente der erneuerten Berufungspastoral , II. Praktische Übertragungen auf die Strukturen der Gesamtpastoral) wesentliche Aspekte einer erneuerten Berufungspastoral aufzeigte. Er betonte dabei, dass eine Seelsorgestrategie, welche die Dimension der Berufung nicht umfasst, in Wirklichkeit keine Seelsorge ist und folglich nicht wirksam sein kann. Jedes Glied der Kirche hat eine Berufung; die Herausforderung der Seelsorge ist es, den Menschen zu helfen, den eigenen Platz in der Kirche zu entdecken. Deshalb haben sich die Kongressteilnehmer mit Berufungen verschiedenster Art auseinandergesetzt
Der vorletzte Tag der Konferenz stellte eine Wallfahrt zur Schwarzen Muttergottes von Tschenstochau dar. An diesem besonderen Ort der polnischen Kirche feierte Kardinal Zenon Grocholewski (Rom) mit den Teilnehmern die Heilige Messe. Mit Bezugnahme auf die jüngste Enzyklika Johannes Paul II. „Ecclesia de Eucharistia“ stellte der Kardinal in seiner Predigt heraus, dass die Eucharistie „Gipfel und Quelle der Berufungspastoral“ sei.
Das Plenum sprach sich einstimmig für Fr. Kevin Doran (Dublin, Ireland) als Nachfolger des bisherigen Koordinators, Msgr. Dr. Rainer Birkenmaier (Freiburg, Deutschland). (SL) (Fidesdienst, 10/7/2003 – 33 Zeilen, 365 Worte)