Banda Aceh (Fidesdienst) - Das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) und andere Hilfswerke der Vereinten Nationen beginnen ihre Hilfsprogramme an der Westküste der indonesischen Provinz Aceh, der am meisten betroffenen und bisher unzugänglichen indonesischen Region.
Zwei Mitarbeiter des Nothilfeteams des UNHCR trafen in Meulaboh, 200 Kilometer südwestlich von der Provinzhauptstadt Banda Aceh, ein, wo sie in dem am meisten von der Flutwelle betroffenen Gebieten ein Büro eröffnen sollen. Von dort aus sollen die Hilfsprogramme der verschiedenen UN-Organisationen, wie zum Beispiel des Welternährungsprogramms und des Kinderhilfswerk UNICEF koordiniert werden.
Die erste Lieferung mit Hilfsmitteln des UNHCR umfasst Zelte, Matratzen, Decken, Wassertanks und Plastikplanen. „Mit dieser Lieferung wollen wir sofort umfassend helfen, denn Hilfen die nur in kleinen Mengen ankommen nützen hier nicht“, so der Leiter des Nothilfeteams in Banda Aceh, Alan Vernon.
Das Flüchtlingshilfswerk hat bereits veranlasst, dass Hilfsmittel im Umfang von 400 Tonnen, die in der vergangenen Woche in aus den Vorratslagern in Kopenhagen und Dubai in Jakarta eintrafen, zum Weitertransport auf Lkws verladen werden.
Im Rahmen von mit den Behörden der Provinz Aceh vereinbarten Maßnahmen wird das UNHCR neben den ersten Nothilfen auch Notunterkünfte und Material für den Wiederaufbau zur Verfügung stellen, wofür das UN-Hilfswerke sowohl den logistischen Aspekt als auch den Transport organisiert. Die Hilfsmittel werden rund 175.000 Menschen in der am meisten betroffenen Region der Provinz Aceh zugute kommen, die von dem Seebeben und von der Tsunami-Katastrophe zerstört wurde.
Nach Angaben von Alan Vernon sind rund die Hälfte der etwa 60.000 Einwohner von Meulaboh obdachlos. In der vergangenen Woche war die Situation in der Region von Hubschraubern aus erfasst worden. Doch zahlreiche andere Küstenregionen wurden noch nicht erreicht.
Gegenwärtig sind 18 Mitarbeiter des UNHCR im Auftrag des Hauptbüros des Flüchtlingshilfswerkes in Banda Aceh tätig. Der Einsatz für Opfer einer Naturkatastrophe ist ein Novum in der Geschichte des Flüchtlingshilfswerks, das bisher nur Menschen betreute, die vor Verfolgung und Gewalt auf der Flucht sind.
Am vergangenen 6. Januar bat das UNHCR im Rahmen eines Spendenaufrufs um Hilfsmittel in Höhe von 75 Millionen Dollar für Notunterkünfte, Hilfsgüter und logistische Unterstützung für Tausende Katastrophenopfer in Indonesien, Sri Lanka und Somalia. (PA) (Fidesdienst, 11/01/2005 - 35 Zeilen, 353 Worte)