OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Vorsitzender der Bischofskonferenz: “Familie ist bei uns ein großes Netzwerk komplexer Beziehungen”

Freitag, 3 Oktober 2014

Port Moresby (Fides) – “Unsere Familien befinden sich in einer schwierigen und komplexen Situation”, so Bischof Arnold Orawae von Wabag, bei einem Treffen in Port Moresby, kurz vor seiner Abreise nach Rom, wo er in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Bischofskonferenz von Papua Neuguinea und den Salomonen an der von Papst Franziskus anberaumten Familiensynode teilnehmen wird.
“Die Menschen fühlen sich von der Kirche ausgegrenzt, wenn sie an deren Leben und Sakramenten nicht mehr teilnehmen können. Wir brauchen einen flexiblen Ansatz in diesem Zusammenhang, der die verschiedenen Situationen und die jeweilige spirituelle Entwicklung berücksichtigen“, so der Bischof.
Die Familie engsten Sinne von “Vater, Mutter und Kind” bezeichnete der Vorsitzende der Bischofskonferenz als westliches Modell. “Wir müssen berücksichtigen”, so der Bischof, “dass in vielen Teilen der Welt, so auch bei uns, die Familie ein großes Netzwerk komplexer Beziehungen ist, das nähere und weitere Verwandte umfasst. Sie gehören alle dazu und freuen sich oder trauern über das Gelingen oder das Scheitern einer Ehe und tragen Verantwortung für die Einheit der Familie”.
In Papua Neuguinea und den Salomonen sehe sich die katholische Kirche außerdem mit der Polygamie konfrontiert. Deshalb biete man “Wege an, die zur Überwindung sozialer Bräuche und tief verwurzelter Traditionen beitragen”.
In diesem Zusammenhang beklagte der Bischof aggressive Kampagnen der Verhütung und Massensteriliserung, die sich an junge Erwachsene in den ländlichen Gebieten der Region wenden. “Viele Menschen, die es zunächst mit solchen Methoden versucht haben, sind enttäuscht und wenden sich dann an uns. Wir beraten und helfen den Menschen, doch wir können die körperlichen Schäden nicht mehr rückgängig machen“. (PA) (Fides 3/10/2014)


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