AMERIKA/KOLUMBIEN - Apostolischer Vikar von Mitu: Indio-Pastoral im Zeichen der Inkulturation

Dienstag, 30 September 2014

Roma (Fides) – “Unsere Zusammenarbeit mit Indios geschieht im Zeichen der Inkulturation” so der Apostolische Vikar von Mitu, Bischof Medardo Gesù Henao del Rio, MXY, über die Pastoralarbeit in seinem Vikariat in einem Interview mit dem Fidesdienst am Rande des von der Kongregation für die Evangelisierung Veranstalteten Studienseminars in Rom. “Wenn wir über das Apostolische Vikariat Mitu sprechen, sprechen wir über eine Kirche, die vor kurzem das 100jährige Jubiläum der Evangelisierung gefeiert hat, die von den Monfortanern auf den Weg gebracht wurde”, so der Bischof. Anfangs verkündete eine kleine Gruppe holländischer Missionare das Evangelium in der Region und stießen dabei auf zahlreiche Schwierigkeiten im Umgang mit den Indios, von denen es einige auch heute noch gibt: es gibt 25 verschiedene Indio-Stämme, von denen jeder eine eigene Sprache und eine eigenen kulturelle Identität hat. Die Evangelisierungstätigkeit der ersten Monfortaner Missionare endete 1949 mit der Errichtung der Apostolischen Präfektur”. Danach habe sich das Profil der Missionare geändert, so der Bischof Henao del Rio, denn bei den Ordensleuten und Priestern handelte es sich zunehmend um Kolumbianer, darunter auch ein Bischof, später kamen die Xaverianer Missionare von Yarumal dazu.
“Mitu ist eine Kirche mit vielen Indio-Stämmen, die der Inkulturation des Glaubens heute meist offen gegenüber stehen”, so der Bischof, “doch es sollte auch betont werden, dass dies das Ergebnis der Arbeit ist, die Missionare in der Vergangenheit geleistet haben. In jüngster Vergangenheit besuchten Monfortaner Missionare die Region und konnten feststellen, dass die von ihren Mitbrüdern vor vielen Jahren ausgesäten Samen heute Früchte tragen”.
Zur heutigen Situation sagt Bischof Medardo Gesù Henao del Rio, dass es nicht genügend Unterstützung und Hilfe für die menschliche Förderung gibt, da die kolumbianische Regierung keine Subventionen für die Region vorsieht, da sie eine Umsiedelung der rund 40.000 Indios einer Entwicklungsförderung in der Region vorzieht. “Als Hirten begleiten wir diese Völker auch heute und tun dies mit großer Freude, denn das verlangt das Evangelium von uns” so der Apostolische Vikar abschließend.
Das Apostolische Vikariat Mitu hat 29.400 Einwohner und eine Ausdehnung von 54.135 qkm. Es gibt 23.300 Christen (79,3% der Gesamtbevölkerung), die derzeit von 16 Priestern, 11 Xaverianer Missionare von Yarumal und 2 Missionare der Gemeinschaft der heiligen Laura, sowie drei Weltpriester, davon 2 Indios, betreut werden.(CE) (Fides 30/9/2014)


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