ASIEN/IRAK - Patriarch Louis Raphael I. bittet “muslimische Brüder” um Verurteilung des Extremismus und der Instrumentalisierung der Religion

Dienstag, 30 September 2014

Bagdad (Fides) – “Wir hoffen, dass es von eurer Seite eine offizielle Verurteilung des gewaltsamen Extremismus im Namen der Religion geben wird”, so der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. in seiner Glückwunschbotschaft an die irakischen Muslime zum Opferfest Al-Adha (4. bis 7. Oktober). Der Primas der chaldäischen Kirche bittet Gott um den “Schutz” für die Muslime und “die Bewahrung unseres Landes vor dem Bösen”.
„Wir irakische Christen“, heißt es in der Botschaft, “sind ein ursprünglicher und wesentlicher Bestandteil des Irak und möchten als Gefährten bei euch bleiben und gemeinsam für den Fortschritt unseres Landes und das Wohl unseres Volkes arbeiten. Der „Islamische Staat im Irak und Levante (ISIS)” hat uns aus unseren Städten vertrieben und sogar in Bagdad wird Druck auf uns ausgeübt, doch wir betonen, dass wir euch lieben, da Christus uns gebietet, alle zu lieben. Wir glauben, dass alle Muslime die Aktionen des ISIS nicht billigen”.
Der Patriarch erinnert in seiner Botschaft auch an die Figur des islamischen Universitätsprofessors Mohammed Al-Asali aus Mossul, der von Dschihadisten ermordet wurde, weil er sich der Vertreibung der Christen widersetzte. In seinem Aufruf bittet Louis Raphael I. die irakische Regierung “um Zusammenarbeit mit der Regierung der Autonomen Region Kurdistan” bei der Befreiung Mossuls und den Städten der Ninive-Ebene, damit 1,5 Millionen irakische Flüchtlinge noch vor dem Winter wieder in ihre Heimat zurückkehren können. (GV) (Fides 30/9/2014).


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