AFRIKA/SÜDSUDAN - Humanitäre Krise: Menschenrechtsorganisationen fordern Waffenembargo für den Südsudan

Freitag, 5 September 2014

Juba (Fides) - “So lange Waffen in den Südsudan geliefert werden, werden diese dort mit aller Voraussicht für neue Gräueltaten benutzt”, heißt es in einem Appell, dessen Unterzeichner ein Waffenembargo für den Südsudan fordern, wo seit Dezember 2013 ein Bürgerkrieg herrscht. Der Appell, dem sich insgesamt 30 lokale und internationale Menschenrechtsorganisationen anschließen (darunter South Sudan Law Society, Human Rights Society, Amnesty International, Global Witness, Human Rights Watch) wendet sich an die Afrikanische Entwicklungsbehörde IGAD mit der Bitte um einen Antrag an den UN-Sicherheitsrat auf Verabschiedung einer Resolution für ein entsprechendes Embargo.
“Das Embargo soll so lange gelten, bis glaubwürdige Verfahren zur Vergabe von Waffen, Munition, Ausrüstung und Technologie im Südsudan entwickelt wurden, die garantieren, dass diese nicht für schwerwiegende Verstöße gegen das internationale Recht eingesetzt werden”, heißt es in den Appell.
Der Bürgerkrieg zwischen den Soldaten des Präsidenten Salva Kiir und den Anhängern des ehemaligen stellvertretenden Präsidenten Riek Machar führte im Südsudan unterdessen zu einer humanitären Krise. Wie aus Daten hervorgeht, die die in Frankreich herausgegebene katholische Tageszeitung “La Croix” mit Bezug auf Angaben der Hilfswerke der Europäischen Union, der UNO, der USA und des norwegischen Außenministeriums, veröffentlicht, “leiden über die Hälfte der Bevölkerung, d.h. 7,3 Millionen Menschen Hunger, während 50.000 vom Tod bedroht sind, sollte es bis Ende des Jahres keine Nothilfe geben”. Eine Cholera-Epidemie gefährdet zusätzlich das Leben vieler Menschen, während 1,5 Millionen Menschen infolge des Konflikts ihre Heimat verlassen. (L.M.) (Fides 5/9/2014)


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