ASIEN/INDONESIEN – Prioritäten für den neuen Prasidenten Joko Widodo: Intolleranz stoppen und Religionsfreiheit garantieren

Donnerstag, 24 Juli 2014

Jakarta (Fides) – Die Priorität für den neuen indonesischen Präsidenten Joko Widodo und seine Regierung bestehe darin, dem Problem der zunehmenden religiösen Intolleranz in Indonesien entgegen zu treten, die zu einem Faktor nationaler Besorgnis geworden sei und die Minderheiten benachteilige. Das bestätigten Kirchen und NGOs nach der Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidentschaftswahlen. Den offiziellen Auszählungen nach erhielt Widodo (genannt „Jokowi“) 53,15% der Stimmen, während sein Gegner, der ehemalige General Prabowo Subianto, der allerdings die Wahlergebnisse anfechtet, sich mit 46,85% geschlagen geben musste. Subianto kündigte an, rechtlichen Einspruch zur Überprüfung des Wahlausgangs einzulegen. Widodo rief zur “nationalen Wiederversöhnung” auf, und erbat die Einheit der Nation, für das Wohl des Landes.
Wie auch immer die Situation der Wahlen ausgehen wird, Intolleranz und religiöse Gewalt bleiben ein ernsthaftes Problem im Land: Die NGO “Christian Solidarity Worldwide” (CSW) erinnerte daran, dass in den letzten Jahren ein Anstieg der Missbräuche, Diskriminierungen und Gewalttaten gegenüber Christen, ahmedischen und schiitischen Islamisten und Anhängern indigen-traditioneller Glaubensrichtungen zu verzeichnen war. Die NGO veröffentlichte vor Kurzem einen Bericht mit dem Titel „Indonesien: Pluralismus in Gefahr. Der Aufstieg der religiösen Intolleranz“ (siehe Fides 26/2/2014), der eine ausführliche Analyse der zunehmenden Übergriffe auf die Freiheit der Religion oder des Glaubens aufzeigt und 25 Empfehlungen an die indonesische Regierung beinhaltet.
Widodo verteidigte in seiner politischen Laufbahn offen die Religionsfreiheit und die indonesische Tradition des religiösen Pluralismus. In seiner Wahlkampagne für das Amt des Präsidenten bemühte er sich darum, die Verfassung zu schützen, in der Religionsfreiheit vorgesehen ist. In einer an Fides gesendeten Meldung lädt Mervyn Thomas, Leiter der CSW, den neuen Präsidenten dazu ein, “die Religionsfreiheit in Indonesien zu schützen und zu fördern, indem er sie zur höchsten Priorität für die neue Regierung macht. Dringend müssen Maßnahmen getroffen werden, um die religiöse Intolleranz aufzuhalten. Hoffen wir, dass die Regierung es sich zur Aufgabe macht, die verfassungsrechtlichen Garantien im Bezug auf die Religionsfreiheit durchzusetzen:zum Beispiel, indem die Angabe der Glaubensangehörigkeit auf dem Personalausweis entfernt wird, indem ungerechte und diskriminierende Gesetze überarbeitet werden und Gerichtsurteile vollstreckt. Wir wünschen uns, dass die Wahl von Joko Widodo eine neue Ära der Religionsfreiheit, des Friedens und der Stabilität einläutet und die Demokratie in Indonesien stärker werden lässt”. (PA) (Fides 24/7/2014)


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