AFRIKA/SUEDSUDAN – Taeglich sterben 3 Kinder; 50 Tausend sind wegen Unterernaehrung, Krankheiten und ethnischen Konflikten in Lebensgefahr

Donnerstag, 10 Juli 2014

Juba (Fides) – Durchschnittlich sterben 3 Kinder pro Tag, und ein Kind von sieben mit weniger als 5 Jahren, in Folge der schweren humanitaeren Krise im juengsten Land des Planeten. Nur drei Jahre nach der Unabhaengigkeitserklaerung des Suedsudan, lebt die Bevoelkerung unter schrecklichen Bedingungen. Seit Beginn der Auseinandersetzungen im Dezember 2013, verliessen 1,5 Millionen Suedsudanesen ihre Haeuser, 400 Tausend von ihnen flohen nach Uganda, Aetiopien und Kenya. Wenn es nicht zu einem sofortigen Anstieg humanitaerer Hilfen kommt, koennten 50 Tausend Kinder aufgrund von Unterernaehrung sterben. Im Moment leben mehr als 7 Millionen Menschen (zwei Drittel der Gesamtbevoelkerung) in einem Zustand der totalen Unsicherheit ueber ausreichende Ernaehrung.
Das gab die spanische NGO Acción Contra el Hambre (ACH) bekannt. Allein 2013 behandelte die ACH 27 Tausend Kinder wegen akuter Unterernaehrung. Die Unicef erklaerte, dass die Zahl der Todesfaelle bei den unter Fuenfjaehrigen in Bentiu, einem Lager der UNMISS, von 18 auf 24 pro Woche angestiegen ist. Die gesundheitlichen Bedingungen dort verschlechterten sich aufgrund des staendigen Zulaufs Vertriebener. Die ACH stellte ein Team zusammen, dass sich dem Ernaehrungsnotstand annimt, mit dem Ziel, in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, ein Programm fuer eine wandernde Hilfsstation zu erstellen, um die Vetriebenen zu betreuen und die 46 Tausend Suedsudanesen im Lager von Bentiu mit Trinkwasser zu versorgen, um 189 Tausend Menschen Hygiene zu ermoeglichen und um mehr als 80 Tausend Menschen Beistand zu leisten.
Was das Bildungsniveau betrifft, bringen 9 von 10 Kindern die Grundschule nicht zu Ende und 84% der Frauen koennen weder lesen noch schreiben. Nur 40% der Bevoelkerung haben Zugang zu medizinischer Versorgung und 32% verfuegen nicht ueber Trinkwasser. Im Mai brach in der Hauptstadt Juba eine Choleraepidemie aus (siehe Fides 24/5/2014). Die Gefahr einer Epidemie breitete sich schon auf 9 von 10 Staaten aus und am 2. Juli gab es insgesamt schon mehr als 2.600 Cholerafaelle, darunter 54 mit Todesfolge. Die Ergebnisse der Untersuchung, die die ACH in Leer, im Staat Unity, durchgefuehrt hat, zeigen den Anteil der unterernaehrten Bevoelkerung bei 34% an. Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) festgelegte Grenze liegt bei 15%. (AP) (10/7/2014 Fides)


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