AFRIKA/BURUNDI - Pygmäen warten auch heute noch auf Inklusion

Dienstag, 8 Juli 2014

Gitega (Fides) – Die meisten Pygmäen in Burundi sind bei den Behörden nicht gemeldet und sind Analphabeten. Sie gehören zu den Ärmsten der Armen des Landes. Dabei handelt es sich bei den Pygmäen eigentlich um die Ureinwohner des Landes, die aber heute nur noch 1% der insgesamt rund 9 Millionen Einwohner ausmachen, bei denen es sich größtenteils um Tutsi und Hutu handelt. “Sie haben viel gemeinsam mit den ‘Unberührbaren’ in Indien und den Zigeunern in Europa. Denn sie leben in Isolation und werden von den Mitbürgern nicht geschätzt, was sie aber als normal betrachten”, so P .Bernard Lesay. Der 82jährige Ordensmann arbeite seit 1999 in Zusammenarbeit mit der Organisation Acción Batwa, der Afrikamissionare unter Pygmäen und begleitet die Mitglieder dieses Volksstammes im Alltag und beim Bemühen um Inklusion.
In dem Dorf Carire in der Provinz Gitega unterstützt das katholische Hilfswerk den Bau von Manos Unidas Wohnungen für Pygmäen, die dort ebenfalls unter sozialer Ausgrenzung, Analphabetismus und Lebensmittelknappheit leiden. Aufgrund ihres Lebensstils als Halbnomaden und ihrer Isolierung sind viele burundische Pygmäen nicht gemeldet. Einigen gelang es mit Hilfe von Ordensinstituten und mit Unterstützung katholische Priester, die in der Region ein Internat leiten, ihre Lebensbedingungen zu verbessern. Hier lernen Kinder aus dem Volk der Pygmäen zusammen mit Kindern aus anderen Stämmen und erhalten eine Ausbildung als Schreiner, Mechaniker oder Schneider. (AP) (Fides 8/7/2014)


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