AFRIKA/ANGOLA - Besteht eine Verbindung zwischen den Truppenbewegungen im Nordosten Angolas und der Krise in der Demokratischen Republik Kongo?

Dienstag, 21 Dezember 2004

Luanda (Fidesdienst) - Die Wiederaufnahme der Gefechte in der Demokratischen Republik Kongo (RDC) wirkt sich auch auf die Nachbarländer aus. Dazu gehört auch Angola, das seit 1997 mit der Demokratischen Republik Kongo verbündet ist und Militäreinheiten zur Stärkung der kongolesischen Regierungsarme entsandt hat.
Wie Beobachter aus dem Nordosten Angolas berichten „sieht man seit zwei Wochen in der Diamantenstadt Cafunfo im angolanischen Verwaltungsbezirk Lunda Norte immer mehr Soldaten und Militärfahrzeuge.“ „Anfangs wurden Soldaten aus anderen Regionen abgezogen und schwere Waffen, die seit 2002 im Hauptkommando der Region Nordost in Malanje untergebracht waren, wurden in die Kaserne in Cafunfo gebracht. In den vergangenen Tagen wurden auch die Sondereinheiten der Polizei und die Grenzpolizei mit Beamten aus Luanda verstärkt (im Allgemeinen kommt Verstärkung aus der Provinzhauptstadt Dundo).“, so der Beobachter.
„Im Radio denunzieren Offiziere der Streitkräfte die neue Invasion illegaler ausländischer Zuwanderer in die Diamantenregion insbesondere auf der zentralen Hochebene (entlang des Flusses Kwanza und in der Provinz Bié). In diesem Zusammenhang kündigen sie die so genannte „Operation Brillhante“ an in deren Rahmen Ausländer aus den Diamantenregionen ausgewiesen werden sollen“, so der Beobachter weiter, der jedoch vermutet, dass „der wahre Grund für diese Konzentration von Männern und Gerätschaft eine Maßnahme der angolanischen Regierung als Antwort auf die Invasion der ruandischen Truppen in die Demokratische Republik Kongo sein könnte.“
Nach Ansicht der Beobachter soll die Grenze im Norden und Nordosten zusätzlich geschützt werden, wo eine Grenzüberschreitung der Kongolesen am wahrscheinlichsten ist. „Manche behaupten auch, dass angolanische Truppen bereits zur Unterstützung von Joseph Kabila eingesetzt wurden. Die Soldaten kennen den Osten der Demokratischen Republik Kongo sehr gut und sprechen Französisch, wodurch sie leicht mit kongolesischen Soldaten verwechselt werden können“, so der Beobachter.
„Seit einiger Zeit sind in Lunda Norte Gerüchte über die maßgebliche Invasion von bewaffneten Männern aus dem Kongo im Umlauf, bei denen es sich um afrikanische Söldner handeln soll, die im Auftrag der Angehörigen und Anhänger des verstorbenen Diktators Mobutu arbeiten und mit ehemaligen Mitgliedern der UNITA (Angolanischen Unabhängigkeitsbewegung, die 2002 Friedensvereinbarungen mit der Regierung in Luanda unterzeichnete), die den bewaffneten Kampf weiterführen wollen, in Verbindung stehen sollen.“, so der Beobachter weiter, der auch daran erinnert, dass „in Capenda auch Banyamulenge (Tutsi, die im Osten der Demokratischen Republik Kongo leben) gesehen worden sein sollen, von denen viele in den Reihen der kongolesischen Rebellenbewegungen kämpfen“.
„Es ist nicht leicht, die Glaubwürdigkeit der verschiedenen Gerüchte einzuschätzen, die in der Gegend im Umlauf sind“, so der Beobachter abschließend, „Letzte Woche erzählte man sich zum Beispiel in Cafunfo, dass nicht genauer spezifizierte Sprengsätze über Camaxilo wenige Kilometer von der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo entfernt abgeworfen wurden. Doch diese Berichte müssen mit anderen Quellen verglichen werden, um die Glaubwürdigkeit festzustellen.“ (LM) (Fidesdienst, 21/12/2004 - 43 Zeilen, 459 Worte)


Teilen: