ASIEN/NORDKOREA - Land ohne Religionsfreiheit

Mittwoch, 21 Mai 2014

Seoul (Fides) – In Nordkorea gibt es keine Religionsfreiheit und das Land gilt weltweit als das christenfeindlichste: der Bericht “World Watch List 2013”, den die US-amerikanische Organisation “Open Doors” herausgibt, stellt das land an die erste Stelle der Länder, die Glaubensfreiheit unterdrücken. Nach Angaben von “Open Doors” leben heute in Nordkorea zwischen 100.000 und 400.000 Christen, die sich trotz drohender Haft oder Todesurteilen in so genannten “Hauskirchen” versammeln und “Untergrundgemeinden” bilden. Wie die “Christian Aid Mission” berichtet leitet ein Pastor “drei Untergrundgemeinden in Nordkorea mit insgesamt 87 Mitgliedern”.
Die christliche Nichtregierungsorganisation “318 Mission Partner”, die illegalen Auswanderern aus Nordkorea hilft, schätzt, dass es über 10.000 Untergrundgemeinden in Nordkorea gibt.
Die katholische Kirche in Südkorea betont, dass es unmöglich sei, diese Daten zu prüfen und Zahlen von diesem Ausmaß angesichts von strenge Sicherheitsmaßnahmen und eine engmaschige Kontrolle durch die Militärs eher unwahrscheinlich erscheinen.
Nach Ansicht von Menschenrechtsorganisationen, darunter Amnesty International, werden in den berüchtigten “Arbeitslagern” Nordkoreas, über 200.000 politische Häftlinge und Dissidenten sowie Bürger die aus Gewissens- und Religionsgründen festgenommen wurde, festgehalten.
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die heutige nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang als “Jerusalem des Orients” bezeichnet, das es hier viele Christen und über 3.000 Kirchen gab. Die Christenverfolgung begann 1910, als Japan die Kontrolle über die koreanische Halbinsel übernahm und spitzte sich mit der Machtübernahme des kommunistischen Regimes unter Kim Il-Sung, nach dem zweiten Weltkrieg zu. Sie wurde auch unter dessen Sohn Kim Jong-Il und heute unter Kim Jong-Un fortgesetzt. Heute gibt es in Pjöngjag offiziell nur eine Kirche, wo hin und wieder katholische Priester aus Südkorea bei ihren seltenen Missionen im Norden (z. B. bei Hilfsprogrammen von Caritas Korea) einen Gottesdienst mit den von den Behörden ausgewählten Teilnehmern feiern. (PA) (Fides 21/5/2014)


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