Dacca (Fides) – Die Pläne für den Bau des ersten Atomkraftwerks in Bangladesch – über die bisher kaum etwas bekannt war – werden nun im Rahmen einer öffentlichen Debatte diskutiert, an der sich verschiedene Bürgerbewegungen, Umweltschützer aber auch Landwirte beteiligen, die den geplanten Bau ablehnen
Nach der Unterzeichnung eines Abkommens mit Russland im November 2013, führt Bangladesch die Planung von zwei Atomreaktoren in Rooppur, “wobei die Bevölkerung nicht danach gefragt wurde, ob sie Atomenergie will oder nicht”, so eine Plattform, in der sich verschiedene Menschenrechtsorganisationen zusammenschließen. “Den Menschen sagte man, dass das Atomkraftwerk Arbeitsplätze und Vorteile für die Wirtschaft der Region schafft, doch niemand hat die Umweltprobleme erwähnt, die dadurch entstehen?”, so die Aktivisten. Umweltschützer weisen darauf hin, dass die von Russland gelieferten Reaktoren die Kühlung der Brennstäbe mit Wasser vorsehen, das dann radioaktiv verschmutzt entsorgt werden muss, was negative Auswirkungen für die Umwelt mit sich bringt.
Die Regierung ließe Informationszentren in der Hauptstadt Dacca einrichten, die die Menschen über die Sicherheit der Atomenergie aufklären sollen. “Doch die Öffentlichkeit erhält keine Antwort auf ihre Fragen, vor allem was den Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, die Sicherheit, die Umwelteinflüsse, die Verwaltung des Projekts und dessen Gesamtkosten anbelangt. Diese Fragen müssen eingehend und offen diskutiert werden, vor man mit dem Bau des ersten Atommeilers in Bangladesch beginnt”, fordert das Forum, das eine bessere Aufklärung der Bevölkerung im Rahmen von öffentlichen Seminaren und Debatten nicht nur in Dacca fordert. (PA) (Agenzia Fides 5/5/2014)