Aleppo (Fides) – In den vergangenen Tagen kam es in der syrischen Metropole Aleppo erneut zu zahlreichen Attentaten aufständischer Gruppen und Operationen des Militärs mit dem Ziel der Unterdrückung. Von einer Eskalation der Gewalt am gestrigen 27. April waren vor allem die zentralen Teile der Altstadt betroffen, wo die Rebellen einen Vormarsch versuchten. Dies bestätigt der armenisch-katholische Erzbischof Boutros Marayati im Gespräch mit dem Fidesdienst: “Die größte Explosion”, so Erzbischof Marayati “hat die lokalen Büros der Handelskammer getroffen, die einst das Zentrum der wirtschaftlichen Entwicklung in Aleppo war. Der Sprengsatz musste sehr groß gewesen sein, denn Steine und Splitter wurden bis in weite Entfernung geschleudert. Auch in unserem Viertel war die Explosion zu spüren, was die Menschen verängstigte. Es war wie bei einem Erdbeben”.
Mindestens 21 Zivilsten wurden in den vergangenen Stunden von zwei Mörsern der Rebellen in den von Regierungseinheiten kontrollierten Stadtvierteln getötet. Darauf reagierten die regierungstreuen Einheiten mit zusätzlichen Operationen in den von den Aufständischen kontrollierten Gegenden, womit verhindert werden sollte, dass diese in die von der Regierung kontrollierten Gebiete auf dem Land und in der Stadt kontrollierten Gebiete vordringen.
Unterdessen berichten kurdische Quellen über einen Zusammenschluss von aufständischen Gruppen mit kurdischen Selbstverteidigungsgruppen, was Auswirkungen auf den Verlauf des Konflikts im Norden Syriens haben könnte. Das islamistische Ahl al-Sham-Bündnis, dem unter anderen die “Islamistische Front” und Jabhat al-Nusra angehören, unterzeichnete einen Waffenstillstand mit den kurdischen YPG-Milizen für Aleppo und die ländlichen Gebiete in der Umgebung der Hauptstadt. Diese Vereinbarungen stehen für einen Wandel im Verhältnis zwischen den Islamisten und den kurdischen Milizen, die sich zum Teil oft heftige Gefechte lieferten. (GV) (Fides 28/4/2014).