Buenos Aires (Fides) – "Es gibt dafür keine Rechtfertigung”, so Bischof Jorge Eduardo Lozano von Gualeguaychú im Gespräch mit einem lokalen Radiosender zur zunehmenden Gewalt und Episoden der Lynchjustiz in Argentinien. "Wir leben in einem Rechtsstaat und es gibt Institutionen, die für die Lösung von Konflikten zuständig sind…. Obschon es diesen Institutionen nicht immer gelingt rasch zu handeln, können Probleme der Unsicherheit nicht durch private Aggressionen gelöst werden ", so der Bischof.
"Wir müssen darüber nachdenken, welche Zeichen uns diese Situation vermittelt”, so der Bischof weiter. Denn, das, was geschehen ist zeugt von einer Verschlechterung des sozialen Zusammenhalts und von mangelndem Respekt für die Gesetze”. Dabei stellt der Bischof jedoch auch fest, dass die Bürger des Landes "mangelnde Reaktionen auf die Situation der Unsicherheit nicht länger hinnehmen wollen“.
In Rosario rund 300 Kilometer südlich von Buenos Aires starb in den vergangenen Tagen ein Taschendieb an den Folgen der Verletzungen, die die aufgebrachte Menge nach einem versuchten Diebstahl ihm zugefügt hatte. Auch in den darauf folgenden Tagen war es im Stadtviertel Palermo von Buenos Aires sowie in der Provinz La Rioja, Córdoba und erneut in Rosario zu Episoden der Lynchjustiz gekommen. Wie aus Berichten der lokalen Medien hervorgeht, gab es allein in den vergangenen neun Tagen insgesamt zehn solcher Fälle.
Der Richter Eugenio Zaffaroni vom Obersten Gerichtshof des Landes beklagt angesichts dieser Entwicklung: “Es handelt sich nicht mehr nur um Aggressionen, sondern um Morde”. (CE) (Fides, 03/04/2014)