AFRIKA/BURUNDI - Beobachter aus Kreisen der Ortskirche: “Wir sind besorgt im Hinblick auf die wachsenden Spannungen”

Dienstag, 18 März 2014

Bujumbura (Fides) - “Wir sind sehr besorgt im Hinblick auf die Situation im Land”, so Beobachter aus Reihen der Ortskirche in Burundi zum Fidesdienst, wo es nach der gewaltsamen Unterdrückung von Demonstrationen der Opposition weitere politische Spannungen gibt. In der Nacht vom 16. auf den 17. März hatte ein Vertreter der Uprona-Partei sich bei der Explosion einer Granate leichte Verletzungen zugezogen.
“Zu Spannungen kam es hauptsächlich infolge des Versuchs der amtierenden Präsidenten Pierre Nkurunziza, im Vorfeld der Präsidentschaftswahl im Jahr 2105 eine Verfassungsänderung durchzusetzen, die ihm eine dritte Kandidatur ermöglichen würde”, so der Beobachter weiter, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben will. “Die derzeitige Verfassung, die auf den Friedensvereinbarungen in Arusha des Jahres 2000 basiert, sieht nur zwei Amtszeiten für das Präsidentenamt vor. Die Opposition und die Zivilgesellschaft sind gegen eine Änderung der Verfassung”.
Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, beklagte unterdessen “Einschränkungen der Meinungsfreiheit” und äußerte sich ebenfalls „sehr besorgt” im Hinblick auf die wachsenden Spannungen in Burundi. “Auch die burundischen Bischöfe hatten bereits im vergangenen Dezember betont, dass ihrer Meinung nach keine Verfassungsänderung vor der Wahl des Jahres 2015 notwendig ist. Eine Verfassungsänderung sollte ihrer Meinung nach eventuell nach dem Wahltermin stattfinden“, so der Beobachter. “Die Bischöfe sind auch gegen eine Schließung des Büros der Vereinten Nationen in Burundi (BNUB), das die Umsetzung der Friedensvereinbarungen garantiert”.
“Weitere Spannungen”, so der Beobachte, “sind im Zusammenhang mit der Frage des Landbesitzes entstanden. Eine eigens dafür gebildete Kommission wurde damit beauftragt, den Besitz der von den Flüchtlingen hinterlassenen Grundstücke in zu prüfen, die in der Folge von anderen Personen besetzt wurden. Die ehemaligen Besitzer, die in jüngster Zeit aus Tansania zurückkehrten, erheben Anspruch auf den Besitz dieser Grundstücke. So kam es zu Spannungen zwischen alten und neuen Besitzern”. “Die Lage ist also äußerst angespannt und die Menschen sind verängstigt. Wir beten dafür, dass es auch künftig Frieden in unserem Land geben wird“, so der Beobachter abschließend. (L.M.) (Fides 18/3/2014)


Teilen: