Damaskus (Fidesdienst) – Die syrischen Christen in Maalula, dem christlichen Dorf nördlich von Damaskus, das in den vergangenen Tagen von islamistischen Gruppen angegriffen wurde, betrachten, ihr Dorf bereits als „Land der Märtyrer“. Auf der Grundlage von Berichten einer Augenzeugin, die aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden will, und die sich gegenwärtig im Krankenhaus in Damaskus aufhält, versucht der Fidesdienst den Mord an den drei in Maalula getöteten jungen Christen zu rekonstruieren. Die Beisetzungsfeier für die drei jungen Männer fand am 10. September in der griechisch-katholischen Kathedrale in Damaskus statt. Dem Requiem stand der griechisch-katholische Patriarch Gregor III. Laham vor, der mit drei Bischöfen der anderen christlichen Konfession konzelebrierte.
Wie die Augenzeugin berichtet, drangen bewaffnete Gruppen am 7. September in zahlreiche Wohnungen von Zivilisten ein. In einem der Häuser hielten sich drei junge Katholiken auf: es handelt sich um Mikhael Taalab, sein Cousin Antoun Taalab und Sarkis el-Zakham, ein Neffe Mikhaels und die Augenzeugin, ebenfalls eine Verwandte. Die Islamisten forderten die Anwesenden auf, sich zum Islam zu bekehren, andernfalls würde man sie töten. Daraufhin soll Sarkis unmissverständlich geantwortet haben: „Ich bin Christen und wenn ihr mich deshalb umbringen wollt, dann tut das“. Der junge Mann wurde zusammen mit den beiden anderen kaltblütig ermordet. Die Frau wurde verletzt und konnte wie durch ein Wunder überleben und in das Krankenhaus in Damaskus gebracht werden. „Sarkis ist ein Märtyrer: er ist für seinen Glauben gestorben“, so Schwester Carmel, die Vertriebene aus Maalula betreut. Die Vertriebenen aus Maalula, so die Schwester, „wollen in ihre Häuser zurückkehren und dort in Frieden und Sicherheit leben“. (PA) (Fidesdienst, 12/09/2013)