OZEANIEN/PAPUA NEUGUINEA - Katholiken engagieren sich im Kampf gegen Aids: Caritas finanziert drei neue Pflegeeinrichtungen

Montag, 29 November 2004

Port Moresby (Fidesdienst) - Die katholische Kirche engagiert sich an vorderster Front für die Bekämpfung von Aids in Papua Neuguinea. Die Aidsepidemie und die Verbreitung des HIV-Virus nimmt im Land rapide zu, was für Ärzte, Wissenschaftler, Zivilbehörden und religiöse Einrichtungen Anlass zu Besorgnis ist. Nach Angaben der Regierung des Landes liegt die Zahl der Aidskranken bereits bei über 15.000. Ingesamt hat das Land rund 5,7 Millionen Einwohner. Angesichts dieser Entwicklung müssen die Gesundheitseinrichtungen und insbesondere Pflegeeinrichtungen für Aidskranke in Papua Neuguinea ausgebaut werden.
Einen wertvollen Beitrag zum Gesundheitswesen leisten, sowohl bei der Prävention als auch bei der Behandlung die Einrichtungen und Krankenhäuser der katholischen Kirche. Erst vor kurzem brachte Caritas Australia ein Hilfsprojekt auf den Weg in dessen Rahmen finanzielle Mittel für die Einrichtung von drei Zentren zur Aidsbekämpfung im ganzen Land zur Verfügung gestellt werden. Im Rahmen des Caritas-Projekts werden auch Ärzte und medizinisch-technisches Personal ausgebildet und Medikamente und Geräte zur Verfügung gestellt. Die Patienten sollen in den verschiedenen Phasen der Krankheit betreut werden.
Das Programm hat eine fünfjährige Dauer und soll vor allem einheimische Ressourcen nutzen, womit das Land in die Lage versetzt werden solle, aus eigenen Kräften den Kampf gegen Aids zu bestreiten.
Im vergangenen Jahr startete die Bischofskonferenz von Papua Neuguinea die Kampagne „Born to live“ zur Prävention und Bekämpfung von Aids.
Rund 80% der Bevölkerung von Papua Neuguinea lebt in ländlichen Gebieten oder in Berg- und Waldregionen. Die meisten Menschen sind über die Verbreitung von Aids nicht informiert. Im Krankenhaus von Port Moresby, der Landeshauptstadt, sind die im Zusammenhang mit Aids auftretenden Folgekrankheiten die Haupttodesursache. Die Infektion betrifft Männer und Frauen gleichermaßen. Rund 90% der Fälle wird die Infektion wird durch heterosexuellen Geschlechtsverkehr übertragen, in 8% der Fälle werden Kinder von ihren Eltern infiziert. Am meisten betroffen ist die Altersgruppen von 15 bis 34 Jahren.
Nach Ansicht von im Land tätigen Missionaren hat „der wachsende Wohlstand viele Probleme des Landes gelöst aber auch neue geschaffen, die den Menschen bis dahin unbekannt waren: Drogen, Alkohol, Aids, Konsumdenken, Korruption und die wachsende Kluft zwischen den reichen und armen Bevölkerungsteilen.“ (PA) (Fidesdienst, 29/11/2004 - 35 Zeilen, 355 Worte)


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