Bukavu (Fidesdienst) - „Die Menschen in Bukavu waren informiert und verfolgen den Besuch der Delegation der Vereinten Nationen mit Interesse. Leider kam die Delegation mit Verspätung an. Grund dafür waren Schwierigkeiten bei der Reise. Deshalb konnten die Beobachter sich nur wenige Stunden in der Stadt aufhalten, weshalb für Gespräche mit der Bevölkerung keine Zeit blieb“, so einheimische Beobachter aus Bukavu gegenüber dem Fidesdienst aus Bukavu, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, die vor kurzem von einer Delegation des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen besucht wurde. Insgesamt gehörten der Delegation 15 Mitglieder des UN-Sicherheitsrats an. Die Mission war damit beauftragt, die Situation im Osten des Kongo mit Blick auf die Wahlen im kommenden Jahr zu kontrollieren.
Die Vertreter der Vereinten Nationen versicherten, dass in kürze 6.000 zusätzliche Blauhelme in der Region stationiert werden sollen, die die Mission der Vereinten Nationen im Kongo (MONUC). Die Delegation, die zuvor Ruanda besucht hatte und im Anschluss nach Burundi weiterreiste, besucht die Länder der Region der Großen Seen, deren Staats- und Regierungschefs in der vergangenen Woche im Rahmen einer internationalen Konferenz in Dar es Salaam (Tansania) tagten. Zum Abschluss der Konferenz wurde eine gemeinsame Erklärung unterzeichnet, in der sich die Teilnehmer zum Engagement für den Frieden in der Region verpflichten. In der gemeinsamen Erklärung verpflichte sich die Unterzeichner auch zur Förderung der politischen und sozialen Stabilität und des gemeinsamen Wachstums und Fortschritts.
„Im Licht dieser Erklärung ist die gegenwärtigen Position der ruandischen Regierung, die beabsichtigt auf kongolesisches Territorium einzudringen und die ruandischen Hutu-Milizen zu bekämpfen, die sich seit 10 Jahren im Kongo aufhalten, sehr erstaunlich“, so der Beobachter. „In der Erklärung wird feierlich erklärt, dass die jeweiligen Landesgrenzen respektiert werden und dass das eigene Land nicht benutzt wird um Angriffe gegen die Nachbarländer durchzuführen. Deshalb sollten eigentlich kongolesische Soldaten für die Entwaffnung dieser Milizen sorgen.“
Nach Aussage der Fidesquellen halten sich die meisten Mitglieder der ruandischen Hutu-Milizen in der Nähe der ruandischen Grenze auf. „Diese Milizen sind viel mehr ein Problem für den Kongo als für Ruanda. Die Milizionäre erpressen Kongolesen und vergewaltigen kongolesische Frauen. Die Regierung in Kinshasa hat in der Region, in der sich diese Milizen aufhalten Soldaten des 10. Militärregiments stationiert, von denen man hofft, dass es ihnen gelingt, diese Personen zu entwaffnen“, so die Fidesquellen abschließend. (LM) (Fidesdienst, 25/11/2004 - 32 Zeilen, 381 Worte)