Yangon (Fidesdienst) – Trotz der positiven Signale des Wandels und der Öffnung in Myanmar, kommt es dort weiterhin zu „schweren Verstößen gegen die Menschenrechte und die Religionsfreiheit“: dies geht aus dem jüngsten Bericht der Nichtregierungsorganisation „Christian Solidarity Worldwide (CSW)“ hervor. Der Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt, wurde von Experten nach einem einmonatigen Aufenthalt in dem asiatischen Land erstellt. Dabei besuchten die Mitarbeiter von CSW nicht nur grö0ere Städte wie Naypidaw und Yangon sondern auch den Staat Kachin im Norden des Landes, wo der Konflikt zwischen der Volksgruppe der Kachin und der Armee seit zwei Jahren anhält. Infolge des Konflikts haben bereits 100.000 Einwohner ihre Heimat verlassen. Zwar gebe es in Yangon „ein neues Klima der Öffnung“, doch wo es zu Konflikten mit ethnischen Minderheiten kommt, „gibt es immer noch brutale Menschenrechtsverstöße unter der Zivilbevölkerung“. Augenzeugen berichteten den Mitarbeitern der Nichtregierungsorganisation von Folter und Misshandlung.
Bei dem Besuch wurde das CSW-Team teilweise von Lord Alton aus Liverpul, einem Mitglied des britischen Parlaments begleitet. Die Experten besuchten auch Ayela, wo es am 22. März zu Übergriffen auf eine muslimische Gemeinschaft kam, bei denen die Moschee geschändet und Wohnungen und eine Koranschule verwüstet wurden. Muslimische Gläubige der Region erinnern daran, dass „wir 200 Jahre lang hier in Frieden gelebt haben“. Doch nun machten ihnen die Aktionen buddhistischer Extremisten Angst.
CSW würdigt in dem Bericht erste Reformen, die das Land auf den Weg brachte, warnt aber vor einer „Kultur der Straffreiheit“ die bekämpft werden müsse und fordert „Maßnahmen zum Schutz religiöser und ethnischer Minderheiten“ und den Schutz der Religionsfreiheit. Dazu müsse der interreligiöse Dialog, Friedensarbeit, Flüchtlingshilfe und der Aussöhnungsprozess mit ethnischen Minderheiten neue Impulse erhalten. (PA) (Fidesdienst, 15/05/2013)