Bangui (Fidesdienst) – „Plünderungen sind zwar nicht mehr ganz so häufig und das Land versucht zur Ruhe zurückzukehren, doch noch bis vor 10 Tagen war die Situation hier verheerend“, so Beobachter aus der Zentralafrikanischen Republik, wo Rebellenbanden des Seleka-Bündnisses im ganzen Land aktiv sind, nachdem sie im März die Hauptstadt Bangui erobert haben und den ehemaligen Präsidenten Francois Bozizé zur Flucht zwangen. Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, steckten Rebellen vor wenigen Tagen in der Ortschaft Ouango (am Oubangui-Fluss an der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo vor wenigen Tagen 400 Häuser in Brand. Bei dem Überfall starben 9 Menschen durch Schüsse und Macheten, die katholische Kirche wurde geplündert und das Tabernakel geschändet.
„Die Rebellen sind bei der Bevölkerung bestimmt nicht beliebt, denn die Menschen werden weiterhin schlecht behandelt. Viele Rebellen kommen aus dem Ausland, aus dem Tschad oder anderen Ländern und sprechen weder die Sprache der Einheimischen noch Französisch oder Englisch, sondern nur Arabisch“, so der Beobachter.
„Die Rebellen haben es vor allem auf Christen abgesehen und einige muslimische Geschäftsleute nutzen diese Situation aus, und verkaufen in ihren Geschäften die Beute der Plünderer“, so der Beobachte weiter, „doch man darf nicht verallgemeinern, denn viele Muslime bedauern die Entwicklung und versuchen zu vermitteln und Gewalt und Plünderungen zu beenden.
„Die Anführer des Seleka-Bündnisses wissen, dass man das Land nicht mit Terror regieren kann und treffen Maßnahmen zur Kontrolle der eigenen Truppen, damit die systematischen Plünderungen unter der Zivilbevölkerung beendet werden, bei denen die Rebellen oft Gerüchten glauben, wenn jemand behauptet, dass sich in einem Haus die ‚Kasse des Krankenhauses’ befindet“ Dies reicht oft aus, damit bewaffnete Banden nachts in das Haus eindringen und nach Geld suchen. So kann es nicht weitergehen“.
In Brazzaville (Gabun) tagt unterdessen der Gipfel der Zentralafrikanischen Länder, der nach einer Lösung für die Krise in der Zentralafrikanischen Republik sucht. Auf der Tagesordnung steht der Ausbau der so genannten afrikanischen FOMAC-Einheiten (die bereits in Zentralafrika stationiert sind) von derzeit 500 auf insgesamt 2.000 Soldaten.“
„Zweitausend FOMAC-Soldaten werden zur Wiederherstellung eines Mindestmaßes an Sicherheit beitragen. Die Europäische Union muss die Mission finanzieren, damit die Menschen in Zentralafrika wieder in Frieden leben können. (LM) (Fidesdienst 03/05/2013)