ASIEN/JORDANIEN - Caritaspräsident: Über 500.000 Flüchtlinge aus Syrien im Land

Dienstag, 26 März 2013

Amman (Fidesdienst) – Die Zahl der syrischen Flüchtlinge, die in Jordanien Zuflucht suchen, hat die 500.000-Grenze überschritten. Dies teilt Wael Suleiman, Leiter von Caritas Jordanien, dem Fidesdienst mit. „Jeden Tag“, so Suleiman, „kommen zwischen tausend und zweitausend Flüchtlinge nach Jordanien. Allein gestern waren es 1.700. Im jüngsten Bericht zu dieser humanitären Notlage geht man davon aus, dass die Zahl der Flüchtlinge bis zum September dieses Jahres auf 1,5 Millionen ansteigen wird. Dann ist die Situation für Jordanien nicht mehr zu bewältigen“.
Wie der Vorsitzende der jordanischen Caritas betont, überschreitet der Ansturm der Flüchtlinge die Möglichkeiten der Aufnahme. „Für die Caritas“, so Suleiman, „sind hat sich auch die Zahl unserer freiwilligen Helfer und Mitarbeiter seit Beginn der Ankunft der Flüchtlinge verdreifacht. Heute haben wir über 200 ehrenamtliche Helfer und über 150 Mitarbeiter. Doch das reicht nicht: gestern habe ich gesehen, wie unsere Caritas-Stelle in Zarqa von unzähligen Menschen umringt war, die um Hilfe baten“.
Die jordanische Regierung dementiert unterdessen Nachrichten von einer möglichen Schließung der Grenzen. Eine Schließung der Grenzen“, so der Caritas-Vertreter, „ist de facto nicht möglich: auch wenn man die offiziellen Grenzübergänge schließt, ist die Grenze zwischen Syrien und Jordanien 360 Kilometer lang, was eine systematische Überwachung unmöglich macht.“
Die Notlage der Flüchtlinge in Jordanien spitzt sich auch durch langwierige Prozeduren zu, die bisher die Eröffnung eines zweiten Flüchtlingscamps der Vereinten Nationen verhindert hat, das rund 20 Kilometer vor Zarqa entsteht und bereits im Dezember eröffnet werden sollte. Die neue Einrichtung sollte die unhaltbare Situation von rund 50.000 Flüchtlingen entlasten, die mitten in der Wüste im Camp in Zaatari leben. (GV) (Fidesdienst, 26/03/2013)


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