ASIEN/INDONESIEN - Religiöse Intoleranz gegenüber Christen in Westjava

Freitag, 8 März 2013

Jakarta (Fidesdienst) – Die protestantische Gemeinden „Banua Niha Keriso Protestan“ in Bandung (Westjava) wurde aufgefordert die eigenen Versammlungen einzustellen. Ein führender Vertreter der einheimischen Gemeinde, der von zahlreichen Gemeindemitgliedern unterstützt wird, befahl den Christen christliche Symbole zu entfernen und die bisher für Gemeindeversammlungen benutzen Räumlichkeiten zu verlassen. Wie das „Indonesian Committee of Religions for Peace (ICRP) berichtet soll die christliche Gemeinde sich zunächst geweigert haben, diesen Anweisungen zu folgen, woraufhin die Muslime ankündigten, man werde mit Gewalt gegen sie vorgehen. Wie der vorsitzende des „Jakarta Forum of Christian Communication“ (FKKJ) betont, könnten die muslimischen Gläubigen beim Freitagsgebet zu einem solchen gewaltsamen Vorgehen angeregt werden.
Beobachter betonten, dass es bereits in den vergangenen Tagen in der Provinz Westjava antichristliche Gesten gegeben hatte, nachdem der radikalislamische Ahmad Heryawan von der Prosperous Justice Party im Amt des Gouverneurs bestätigt wurde. Ahmand vertritt einen gegenüber religiösen Minderheiten intoleranten Islam. Am Tag vor seiner Wiederwahl hatte er den Islamisten der FPI (Front der Schützer des Islam) versprochen, er werde die Provinz von Ahmadi befreien, die von sunnitischen Muslimen als Häretiker betrachtet werden. In den vergangenen fünf Jahren hat der Gouverneur jedoch Stimmen eingebüßt.
Wie aus einer jüngsten Studie des pluralistischen muslimischen „Wahid Institute“ hervorgeht ist religiöse Intoleranz in Indonesien weiterhin ein Problem. Die Untersuchung dokumentiert 274 Fälle der religiösen Intoleranz im Jahr 2012, wobei die Provinz Westjava mit allein 43 Fällen an erster Stelle steht. (PA) (Fidesdienst, 08/03/2013)


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