ASIEN/SYRIEN - Entführte Priester: Kirche versucht Kontakt zu Entführern aufzunehmen

Freitag, 15 Februar 2013

Aleppo (Fidesdienst) – Im Fall der beiden am 9. Februar von Rebellen entführten christlichen Priester Michel Kayyal (armenisch-katholisch) und Maher Mahfouz (griechisch-orthodox) versucht die christliche Gemeinde in Aleppo mit den Entführen Kontakt aufzunehmen. Bisher blieben die Versuche Verhandlungen mit dem Ziel der Freilassung der beiden Geistlichen aufzunehmen jedoch erfolglos. Dies teilt der armenisch-katholische Erzbischof von Aleppo, Boutros Marayati, dem Fidesdienst mit. „Die angeblichen Entführer“, so der Erzbischof zum Fidesdienst, „haben mit dem Bruder einer der beiden Priester telefonisch Kontakt aufgenommen. Dabei sagten sie nur: ‚sie sind bei uns’. Dabei wurde jedoch nicht geklärt, wer die Entführer sind, die auch keine Forderungen stellten. Wir haben versucht in der Gegend, von der wir vermuten, dass sie sich dort aufhalten könnten, Verhandlungskanäle im Kontakt mit den Anführern der dortigen Clans herzustellen. Bisher führten die Versuche jedoch zu keinem konkreten Ergebnis. Wir wissen, nicht welcher Gruppierung die Entführer angehören, ob es sich um Rebellen, Banditen oder andere handelt. Wir fragen uns natürlich, was es bedeutet, dass unter den vielen Passagieren des von den Entführern überfallenen Busses gerade die beiden Priester mitgenommen wurden“.
Pfarrer Kayyal und Pfarrer Mahfouz befanden sich um Zeitpunkt der Entführung an Bord eines Linienbusses auf dem Weg zum Haus der Salesianer in Kafrun auf der Strecke von Aleppo nach Damaskus. Rund dreißig Kilometer von Aleppo entfernt wurde der Bus von Rebellen angehalten, die die Dokumente der Passagiere kontrollierten und dann die beiden Priester zum Aussteigen aufforderten und mitnahmen. Erzbischof Marayati dementiert angebliche Lösegeldforderungen in Höhe von 160.000 Euro.
Unterdessen berichtet der Erzbischof aus Aleppo von heftigen Gefechten zwischen der Armee und den Rebellen im Stadtviertel, in dem sich die erzbischöfliche Residenz und verschiedene pastorale Einrichtungen der armenisch-katholischen Gemeinde befinden. (GV) (Fidesdienst, 15/02/2013)


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